Die KAB Steinmühle hat Grund zum Feiern: Vor 110 Jahren wurde der Ortsverband gegründet. Das Jubiläum wird am Sonntag, 5. September, mit einem Festgottesdienst begangen. Beginn ist um 9.15 Uhr in der Expositurkirche. Hauptzelebranten sind Diözesanpräses Stephan Rödl, Kreispräses Helmut Stadermann und Präses Kaplan Daniel Schmid. Musikalisch wird der Gottesdienst von Organist Matthias Schraml und einem Gesangsensemble umrahmt.
Vor dem Gottesdienst ist ein kurzer Kirchenzug vom Pfarrgarten zur Kirche vorgesehen. Nach dem Gottesdienst werden in der Kirche langjährige Mitglieder geehrt. Alle Feierlichkeiten finden unter den aktuell gültigen Coronabedingungen statt.
An der Spitze des Ortsverbandes steht seit 30 Jahren Helga Haberkorn, die über das KAB-Geschehen genau Buch führt. Gemeinsam mit dem Stellvertreter-Duo Renate Ziegler und Norbert Häckl führt Haberkorn den aktuell noch 21 Mitglieder zählenden Ortsverband gleichberechtigt.
Der Blick in die Chronik zeigt, dass der KAB-Ortsverband am 11. September 1911 auf Initiative des damaligen Mitterteicher Stadtpfarrers Josef Mayer gegründet wurde. 145 Männer ließen sich in das Gründungsprotokoll eintragen, darunter fast alle damaligen örtlichen Steinbrucharbeiter. Gründungsvorsitzender wurde Josef Gäring.
Ein erster Höhepunkt in der Geschichte des Ortsverbandes war die Fahnenweihe am 8. Juli 1923. Trotz der damaligen Inflation war es der KAB möglich, eine Fahne zu beschaffen. Fahnenpatin wurde Kreszentia Helm aus Zirkenreuth, Patenverein war die KAB aus Waldsassen. 1932 entstand aus der KAB heraus der SV Steinmühle. Das damalige KAB-Vorstandsgremium war zur Erkenntnis gelangt, dass man die Jugend gewinnen und daher eine sportliche Betätigung anbieten müsse. Der letzte Protokolleintrag vor dem Zweiten Weltkrieg stammt vom 16. Februar 1936, danach musste das Vereinsleben ruhen.
Wiedergegründet wurde die KAB 1946 von 22 verbliebenen Mitgliedern. Der Verein erlebte danach einen Aufschwung, 1953 zählte man 72 Mitglieder. Mitte der 70er Jahre ruhte das Vereinsleben erneut, erst im März 1979 wurde es durch den Ortsgeistlichen Norbert Ballon reaktiviert. Aus dieser Zeit stammt auch die Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerk, die Angebote werden bis heute aufrecht erhalten. 1991 schaffte sich die KAB Steinmühle ein neues Banner an, im gleichen Jahr tauchte auch die alte Vereinsfahne von 1923 wieder auf. Die Fahne wurde restauriert und wird bei besonderen feierlichen Anlässen mitgetragen.
1991 übernahm auch Helga Haberkorn das Amt der Vorsitzenden. Lange Zeit geprägt wurde die KAB auch von Wilhelm Zeidler. Er zog sich 2012 nach 33-jähriger Tätigkeit aus dem Vorstand zurück. Im August dieses Jahres verstarb Zeidler.
„Gott segne unsere Arbeit“ – unter diesem Motto steht das Wirken der KAB. Solange es möglich ist, wolle man an traditionellen Aktivitäten festhalten, verspricht das Vorstandsgremium. Dazu zählen etwa die Unterstützung kirchlicher Aktivitäten, das Kräuterbüschelbinden, Bastelaktionen, Glühweinverkaufsaktionen und Vortragsabende. Sorgen bereitet den Verantwortlichen im KAB-Ortsverband die immer weiter zurückgehende Mitgliederzahl. Problematisch sei, dass sich kaum noch jemand ehrenamtlich engagieren wolle.
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