Störnstein
25.04.2019 - 14:30 Uhr

Betroffene Gesichter in der Gedenkstätte

Am 9. April jährte sich der Todestag von Dietrich Bonhoeffer. An das Leben des Theologen und seinen Widerstand gegen das NS-Regime erinnerte die Störnstein SPD bei ihrer Jugendfahrt, die zur KZ-Gedenkstätte Flossenbürg führte.

SPD-Ortsvorsitzender Konrad Schell freute sich über das große Interesse, das 35 Jugendliche und einigen Erwachsene zeigten. Die Gedenkstättenleitung reagierte flexibel und organisierte noch zwei zusätzliche Rundgangsleiter. Die Führung begann in der Kommandantur, ging dann über den Appellplatz durch die Ausstellung zum Arrestblock. Die Störnsteiner besuchten das Tal des "Todes" mit Krematorium und Aschenhügel. Sie erfuhren vom schweren Alltag der Häftlinge. Unvorstellbar sind die hygienischen Verhältnisse, Mangelernährung, Schikanen und Demütigungen durch das Aufsichtspersonal. Dazu kamen noch die beengten Verhältnisse in den Baracken und die harte Arbeit im Steinbruch, die täglich zu Todesfällen führten. Die jugendlichen Besucher zeigten sich tief betroffen.

Im Mai 1938 wurde das Konzentrationslager Flossenbürg eröffnet. Unter der SS-Führung wurden die Häftlinge zur Zwangsarbeit im nahen Steinbruch eingesetzt. Juden, Sinti und Roma sowie politisch Verfolgte aus Sonderaktionen der Gestapo waren zunächst die Hauptgruppen. Die Nazis sprachen von "Berufs- und Gewohnheitsverbrechern", "Gemeingefährlichen", "Asozialen", "Arbeitsscheuen". Nach Beginn des 2. Weltkrieg kamen tschechische, polnische uns sowjetische, ab 1943 überwiegend französische, belgische und holländische Kriegsgefangene dazu. Am 9. April wurde auch Dietrich Bonhoeffer hingerichtet. 14 Tage später wurde das Lager durch die US-Armee befreit, die noch 1527 Insassen vorfand. Zwischen 1938 und 1945 waren 100 000 Personen aus 30 Nationen in Flossenbürg inhaftiert. Über 30 000 fanden dort den Tod.

In der Kapelle "Jesus im Kerker", brachte Schell den Jugendlichen die Biographie von Bonhoeffer näher.

 
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