Bürgermeister Markus Ludwig freute sich über den guten Zuspruch. An die 60 Personen waren in die Turnhalle des Gemeindezentrums gekommen. Referenten und Ansprechpartner waren Georg Frauenreuth, Kerstin Walch und Stefan Haupt vom Amt für ländliche Entwicklung. Das Amt für Ernährung und Landwirtschaft war durch die Förster Michael Lukas und Martin Schreyer vertreten. Auch Geschäftsführer Hans Winter vom Bauernverband nahm teil.
Mit Bildern von einem Unwetter vor zehn Jahren leitete Ludwig seine Ausführungen ein. Ziel sei es, für solche Ereignisse gerüstet zu sein. "Die bisherigen Maßnahmen sind zielführend und sollen in anderen Bereichen der Gemeinde fortgeführt werden", sagte der Rathauschef.
Die Initiative "Bodenständig" sei auf Anregung des Landwirtschaftsministerium ins Leben gerufen worden, erklärte Haupt. Probleme gebe es nur bei Starkregen. Der Schlamm lande im nächsten Feld, im Graben oder auf der Straße. Das Projekt funktioniert aber nur, wenn alle mitmachen. Der Schwerpunkt der Maßnahmen müsse in der Püchersreuther Straße liegen.
Die Bereitschaft sei da, dies umzusetzen, merkte Kerstin Walch an. Es werde Beratungen mit den betroffenen Grundstücksbesitzern geben. Ein Planungsbüro wird eingeschaltet. Erst dann wird entschieden, was sinnvoll ist. In den Flächen werde es keine Löcher geben, denn diese sollen weiterhin bewirtschaftet werden können. Zuschüsse werden nur zum Teil fließen.
"Die Unwetter sind stärker geworden", sagte Michael Lukas. "Wir müssen versuchen, viel Wasser in der Fläche lassen." Das sei ein Ganzjahresproblem, so der Fachmann. Martin Scheyer betonte, dass das Wasser, "was wir in der Fläche halten, wieder dem Wachstum zugute kommt und das Wachstum anderer Saaten fördert". "Die Landwirte sind froh, wenn die Felder nicht abgeschwemmt werden", meinte Winter vom BBV. Weitere Vorschläge waren Erdwall, Wegehöherlegung, Drosselschacht mit Grundauslauf. "Wir wollen kein Rückhaltebecken", lautete der Tenor der Gesprächspartner. Zur Sprache kam auch ein freiwilliger Landtausch. "Wir unterstützen dies mit allen Kräften", betonten die Vertreter der Tirschenreuther Behörde.
Sehr sachlich gestaltete sich die Diskussion. Diese begann mit der Frage, welche bauliche Maßnahmen angedacht seien. Auch das Münchmaier-Gutachten fließe in die Entscheidungsfindung mit ein. In dem Gutachten, das als Pilotprojekt gedacht war, sind auch die Wasserverläufe festgehalten, so Altbürgermeister Boris Damzog. Reiserdorf sollte man auch nicht vergessen, so eine Zuhörerin. Durch die neuen Baugebiete habe sich dies entschärft, sagte Ludwig. Landwirt Sebastian Scharnagl junior verwies auf das "Kultur-Landschafts-Programm (KULP).
Hubert Meiler betonte, dass das Erosionsmaterial 100 Liter Wasser bei einem Kurzregen nicht halten könne. Erst habe man die Flächen groß gemacht, jetzt sei man wieder für kleine Flächen. Auch kostet doppeltes Saatgut mehr Geld.
"Der Landwirt wird immer an den Pranger gestellt", klagte Winter, obwohl die Bauern schon vieles freiwillig gemacht hätten. Viele kleine Schritte seien notwendig. Zweiter Bürgermeister Reber verwies noch auf den Südostlink.
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