Eine ganze Woche lang hatten mehr als 50 freiwillige Helfer den Platz hinter der Firma Omnibus-Zitzmann in Sörnstein in einen schmucken Festplatz verwandelt und das Festzelt, das 540 Gästen Platz bietet, aufgestellt. Neben dem Hauptzelt wurden ein Barzelt, ein Zelt für Kaffee und Kuchen sowie ein Bar-Pavillon aufgestellt. „Der jüngste Helfer war gerade einmal vier Jahre alt und der älteste mit Manfred Kurz über 80 Jahre“, freute sich Vorsitzender Johannes Meiler über den Zusammenhalt im Feuerwehrverein. Alle Fäden zur Organisation liefen bei Jürgen Schindler zusammen.
Bereits zum Festbeginn am Freitagabend stellte sich heraus, dass die Idee, den Festplatz mit hölzernen Hackschnitzeln aufzufüllen, die richtige war. Kurz nach Einlass ging ein heftiger Gewitterregen nieder, der den Platz ansonsten in eine Schlammwüste verwandelt hätte. Der guten Stimmung tat der Regen im Zelt aber keinen Abbruch.
Nach zwei Schlägen läuft das Bier
Schirmherr Hubert Meiler brauchte nur zwei Schläge, um das erste Fass Naabecker Festbier anzustechen. „Die Störnsteiner Feuerwehr ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft. Sie leistet unschätzbare Dienste für unsere Sicherheit“, stellte er fest.
Von Partyrock über aktuelle Charts, Gaudi- und Stimmungsmusik, bis hin zu Klassikern der Musikgeschichte: Das Repertoire der fünfköpfigen Band „5STAR“ aus Oberfranken war breit gefächert und kam an diesem Abend beim überwiegend jugendlichen Publikum bestens an.
Knödel-Wettessen
Ganz im Zeichen der ersten Dorfmeisterschaft stand der Samstag. Fünf Teams maßen ihre Kräfte in urigen fünf Disziplinen, wobei die letzte eine geheim gehaltene Überraschungsdisziplin war. Kraft war gefordert beim Masskrugstemmen, Technik und Raffinesse beim Querstapeln leerer Bierkästen und beim Biertischkraxeln, Konzentration beim Nageln. Großen Appetit mussten die Teilnehmer beim Knödelwettessen haben. Den größten hatte der Esser aus dem Team der Freiwilligen Feuerwehr Lanz. Er schaffte sieben Knödel.
Den Wettbewerb moderierten Johannes Meiler und der Neustädter Bürgermeister Sebastian Giering. In schrillem Outfit bewiesen die beiden beste Entertainer-Qualitäten und heizten das Publikum im gut gefüllten Festzelt immer wieder an. Das war auch nötig, denn wie am Vortag regnete es immer wieder, und die Temperaturen deuteten Mitte Juli eher auf eine Sommerpause hin. Kräftig eingeheizt bekamen die Besucher anschließend auch von den „Moosbüffeln“ aus Neumarkt. Ein weiterer Höhepunkt folgte an diesem Abend gegen 22 Uhr mit der showmäßigen Enthüllung des brandneuen Einsatzfahrzeugs, das gut verhüllt mitten auf dem Festplatz stand.
Neues Fahrzeug gesegnet
Über 300 Feuerwehrmänner und -frauen aus 23 Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis sowie Störnsteiner Vereinsabordnungen und die Blaskapelle „Schnapperler“ folgten am Sonntagvormittag dem neuen Einsatzfahrzeug, gesteuert von Hans Schell, in einem Festzug von der Kulturscheune zum Festzelt. Pfarrer Johannes Lukas aus der Katholischen Pfarrei St. Konrad in Weiden zelebrierte anschließend den Festgottesdienst und segnete das neue Fahrzeug. Bürgermeister Markus Ludwig übergab symbolisch den Fahrzeugschlüssel an Kommandant Marius Schmid.
Ludwig bezeichnete die Anschaffung als „Herausforderung für die Gemeinde“. Sie sei aber sinnvoll gewesen, um die nächsten Jahrzehnte gerüstet zu sein. Landrat Andreas Meier stellte fest, dass das neue Einsatzfahrzeug bisher im Landkreis einmalig sei. Kreisbrandrat Marco Saller bezeichnete die Anschaffung als „kein Zuckerschlecken, verbunden mit viel Zeit- und Arbeitsaufwand“. Nicht nur für den Kommandanten stellt das neue Fahrzeug einen bedeutenden Moment in der Geschichte der Wehr und der gesamten Gemeinde Störnstein dar.
Mit einem Familiennachmittag mit Blaulichtmeile und vielen Vertretern und Ausstellern verschiedener Hilfsorganisationen unter musikalischer Begleitung der Kapelle „Bockl Blech“ klang das gelungene Festwochenende aus.
Das neue Störnsteiner Einsatzfahrzeug
- Hersteller: MAN
- Aufbau: Firma Lentner, Hohenlinden
- 16 Tonnen Gesamtgewicht
- 320 PS
- Ausgestattet mit 2.000 Liter Löschwassertank, 600 Metern B-Schläuchen, Atemschutz, Stromaggregat und Tragkraftspritze.
- Das Fahrzeug ist geeignet für Wald- und Vegetationsbrände mit spezieller Ausrüstung wie Löschrucksäcken, 5.000-Liter-Faltbehälter und Frontsprühbalken.
- Das erste Einsatzfahrzeug im Landkreis das die Katastrophenschutznorm erfüllt.
- Kosten: 610.000 Euro, gefördert vom Freistaat Bayern mit 134.000 Euro.
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