Beim Kommersabend am Freitag im Sportheim des TSV stellt Vorsitzender Andreas Hanff Josef Holmer und Johann Bodensteiner in den Mittelpunkt. Josef Holmer ist damals 15 Jahre alt und von Anfang an eingebunden in die Vorbereitungen. Schon ein Jahr nach der Gründung spielt er als Jugendlicher in der ersten Mannschaft. Zunächst als Verteidiger, dann lange Jahre als Torwart. Trotz seiner geringen Körpergröße (1,70 Meter) habe „der Holmer Sepp“ den Fünf-Meter-Raum beherrscht und dabei auch seine eigenen Leute nicht verschont. Mit diesen Worten würdigt Vorsitzender Andreas Hanff die Stullner Torwart-Legende. Als der Keeper sich das Schienbein bricht, pausiert er zwei Jahre und spielt in dieser Zeit Handball beim TV Nabburg. Dann kehrt er zurück ins Tor und steht noch mit 50 Jahren bei den „Alten Herren“ zwischen den Pfosten.
Zehn Vorsitzende
Auch Johann Bodensteiner (83) ist bei der Gründungsversammlung dabei, die am 27. Mai 1954 im Wirtshaus seiner Eltern stattfindet. Sein Name taucht aber im Gründungsprotokoll ebenso wenig auf wie der von Josef Holmer, weil beide damals noch nicht volljährig sind. 20 Gründungsmitglieder erklären 1954 den Beitritt und wählen Walter Mücke zu ihrem Vorsitzenden. Ein Jahr später löst ihn Franz Rübe ab, der den Verein 13 Jahre führt. Der TSV Stulln hat in seiner 70-jährigen Geschichte zehn Vorsitzende. Seit 2009 steht Andreas Hanff an der Spitze des Vereins mit 900 Mitgliedern.
Stolz auf Mitgliederzahl
„Wir sind gut aus der Corona-Krise gekommen“, erklärt der Vorsitzende. Allerdings bereiten ihm die hohen Energiekosten Sorgen. 450 000 Euro investiert der Verein in den letzten Jahren in den Bau des neuen Sportheims, eines zweiten Fußballplatzes und einer Beachvolleyball-Anlage. „900 Mitglieder sind eine stolze Zahl für eine Gemeinde mit 1700 Einwohnern“, stellt Vorsitzender Andreas Hanff fest. Der Verein könne seinen Mitgliedern ein breites sportliches Angebot machen. Sein Dank galt der Gemeinde, den Firmen und den freiwilligen Helfern für die Unterstützung.
Hoher Identifikationswert
Bürgermeister Hans Prechtl gratuliert zum Doppeljubiläum: 70 Jahre TSV Stulln und zehn Jahre Sportheimeinweihung. Eine Stunde vor dem Anpfiff des EM-Eröffnungsspiels betont der Bürgermeister den hohen Identifikationswert des Fußballsports. Aussprüche wie „ausgerechnet Schnellinger“ oder „aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen“ habe der Fußballfan verinnerlicht. Prechtl überreicht dem Vorsitzenden eine Geldspende.
Aushängeschilder sind die Fußballer, die viele Jahre in der A-Klasse spielten, einmal sogar in die Bezirksliga aufstiegen und sich inzwischen in der Kreisliga etabliert haben. Spartenleiter Jürgen Vetter ist zufrieden mit der aktuellen Situation in der Fußballabteilung, die zwei Herrenmannschaften und eine „Alte Herren“ stellt und sämtliche Nachwuchsklassen besetzen kann. Er zeichnete langjährige Aktive aus. Stefan Flierl für 800, Jürgen Priehäußer für 700, Alexander Zühlke, Matthias Störzer, Tobias Obermeier für 350 sowie Julian Linsmeier, Thomas Pröls. Tobias Lippert, Manuel Zühlke, Stefan Graf und Fabian Schieber für 200 Spiele aus.
Weitere Ehrungen
Zum Ehrenabend sind neben den Jubilaren jene Mitglieder eingeladen, „die sich über das normale Maß hinaus im Verein engagieren“. Geehrt werden neben Josef Holmer und Johann Bodensteiner für 65 Jahre Josef Fröhlich und Leonhard Vetter; für 60 Jahre Gerhard Listl, Anton Peter, Gerhard Zühlke und Peter Prokisch; für 50 Jahre Xaver Dirrigl, Manfred Kunz, Josef Nachtmann und Anton Wegele sowie für 40 Jahre Armin Aumeier, Mario Prokisch, Thomas Rauch, Tobias Ries, Helmut Saalbach, Carina Saffert-Humbs und Stephan Schmal. 26 weitere Mitglieder erhalten eine Urkunde für 25 Jahre Treue zum TSV. Samstag stellten sich die Abteilungen mit einem Sportprogramm vor und feierten das Jubiläum mit einem Sommernachtsfest.
TSV Stulln
- Gegründet am 27. Mai 1954
- Aktuell 900 Mitglieder
- Abteilungen:Fußball, Tennis, Dart, Tischtennis, Volleyball, Turnen.
- Sportanlagen: Sportheim, zwei Fußballplätze, Beachvolleyball-Feld














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