Zu einem abendlichen Konzert hatten die Verantwortlichen der Pfarreiengemeinschaft Schwarzenfeld-Stulln eingeladen. Den Grund dafür bildete das 70-jährige Jubiläum zum Richtfest der Kirche St. Barbara. Ortsheimatpfleger Hans Klar blickte eingangs auf die Historie des Bauwerks zurück und beleuchtete dabei die Geschehnisse und Verhältnisse zu damaliger Zeit nach dem Krieg: "Fast bedrückend und ungewöhnlich stellte sich die Situation mit vielen Geflüchteten und Arbeitssuchenden in Stulln Anfang der Fünfziger dar." Gefordert war die Politik, aber auch die katholische Kirche, um dem Ansturm, vorwiegend aus dem Osten, Herr zu werden.
Schnell war das Ansinnen, eine neue, größere Kirche zu bauen in den Köpfen der Stullner, berichtete Klar. "Wenn ein Pfarrhof da ist, schick ich euch einen Priester", gab Bischof Michael Buchberger den Stullnern auf ihre Bitte nach Eigenständigkeit zur Antwort. Der Kirchenbau wurde in Angriff genommen, die Kosten wurden mit 170000 D-Mark berechnet. Zu dem kommt, dass sämtliche Ziegel für den Bau durch das Schamotteunternehmen Bauer kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Am 18. November 1953 konnte Richtfest gefeiert werden.
Der Kirchenchor Stulln, die Chorschola aus Schwarzenfeld und ein Ensemble mit Alphörnern gestalteten den festlichen Konzertabend. Es waren ungewöhnliche Klänge der Holzblasinstrumente, die zu Beginn von der Empore zu hören waren, ergänzten sich aber harmonisch im Zusammenspiel mit den Chören zu einem hörenswerten Klangkörper. Verschiedene Register mit ansprechenden Orgelstücken brachte Kirchenmusiker Michael Koch zwischendurch zu Gehör.
Die einzelnen Passagen der Programmpunkte verband Gemeindereferent Markus Seefeld mit passenden Texten. Anspruchsvoll im Ausdruck der Gesamtchor, bestehend aus dem Stullner Chor und dem Schwarzenfelder Ensemble. Hingewandt zur Gottesmutter durfte natürlich ein gesungenes "Ave Maria" zum Ende der Darbietungen nicht fehlen.
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