Gemessen an der Anzahl der Besucher steht die Gemeindepolitik in Stulln hoch im Kurs. Bis auf wenige Stühle war der Saal im Gasthaus Bodensteiner gut besetzt, als Bürgermeister Hans Prechtl den interessierten Bürgerinnen und Bürgern den Willkommensgruß entbot. An den Beginn seiner Ausführungen stellte der Bürgermeister Zahlen und Fakten zur Entwicklung der Gemeinde. In der Gemeinde Stulln sind derzeit 1695 Einwohner gemeldet und konnte damit im vergangenen Jahr einen Zuwachs von neun Bürgern verzeichnen. Im Gemeindegebiet stehen 713 sozialversicherte Beschäftigte in Lohn und Brot. Gemessen an den Einwohnerzahlen belegt die Gemeinde Stulln den zweiten Platz im Ranking der Steuerkraft des Landkreises Schwandorf. Finanziell steht Stulln auf einem soliden Fundament. Seit dem 15. Mai ist die Gemeinde schuldenfrei und hat noch sechs Mio. Euro auf der Habenseite. Diese Bilanz sorgte für spontanen Applaus aus den Reihen der Besucher der Bürgerversammlung.
Ausführlich ging Bürgermeister Prechtl auf die Investitionen des vergangenen Jahres ein. Das größte Projekt ist dabei der Bau einer viergruppigen Kindertagesstätte, der bis zum Januar 2025 fertiggestellt sein soll. Die Kosten von 4,5 bis 5 Millionen Euro werden von Freistaat mit 1,33 Millionen Euro gefördert. Der Rest wird aus den Rücklagen entnommen. Im Mai 2024 ging die neue Druckerhöhungsanlage für den Stullner Berg in Betrieb und löste die alte, störanfällige Anlage ab. 420 000 Euro wurden dafür in die Hand genommen. Bereits im Oktober des vergangenen Jahres erhielten die Wege im Friedhof ein neues Pflaster, das von den Bürgern überwiegend positiv bewertet wird. In der Planung ist ein Platz für weitere zehn Urnenerdgräber. „ Wir haben in Stulln alles selbst, was von einer Gemeinde unserer Größe erwartet werden kann“, verwies Bürgermeister Prechtl auf die ausgezeichnete Infrastruktur der Gemeinde. Seit geraumer Zeit laufen die bergrechtlichen Arbeiten nördlich des Industrieparks. Angedacht ist die Errichtung eines Solarparks, der den gewonnenen Strom an die angrenzenden Industriebetriebe liefern könnte. Ein Brennpunkt ist seit Jahren der Hochwasserschutz für den Ortsteil Brensdorf. Gescheitert ist dieser bisher an den erfolglosen Grundstücksverhandlungen. „Es ist zu entscheiden, ob das Vorhaben aufgegeben oder gegen Einzelinteressen durchgesetzt wird“, gab Bürgermeister Prechtl die Richtung vor. Zum Ende seiner Ausführungen gab der Bürgermeister aktuelle Informationen zur Grundsteuerreform bekannt, die am 1. Januar 2025 in Kraft tritt. Der Gemeinderat muss dann die neuen Hebesätze festlegen. Die Gemeinde möchte die Reform aufkommensneutral umsetzen. „Manche werden mehr, manche weniger bezahlen“, so der Bürgermeister. Ein Rückblick auf den Festkommers zum Jubiläumsjahr „850 Jahre Stulln“ rundete den sehr informativen Bericht des Gemeindeoberhauptes ab. Bürgermeister Prechtl war es ein persönliches Anliegen all jenen zu danken, die sich das ganze Jahr über für die Gemeinde und das Wohl ihrer Bürger einsetzen. Die beginnt nicht zuletzt bei den sehr aktiven Vereinen und Organisationen und setzt sich über die zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern fort, ohne deren Mitarbeit vieles nicht umsetzbar wäre.
Seit zehn Jahren erhalten die Unternehmen im Gemeindegebiet die Gelegenheit, ihren Betrieb der breiten Öffentlichkeit vorzustellen. In diesem Jahr war die Firma Metall Hanauer an der Reihe. Der 29-jährige Firmeninhaber Josef Hanauer gab einen detaillierten Einblick in die noch junge Firmengeschichte, die 2021 mit dem Bau einer neuen Fertigungshalle im Kirchsteig 12 in Stulln begann. Die Firma hat sich in den letzten zwei Jahren vom reinen Schweißdienstleister zum Komplettfertiger in der Metallbranche entwickelt. Allein im vergangenen Jahr wurden 1000 Tonnen Stahlblech verarbeitet. Zu den Großkunden gehören die Firma Horsch in Sitzenhof und die Firma Quadrus in Schmidgaden. In der Firma Hanauer sind 35 bis 40 Mitarbeiter beschäftigt. Erweiterungspläne liegen bereits in der Schublade. In der anschließenden Aussprache zur Bürgerversammlung gab es keine Wortmeldungen. Dies zeigte eindringlich, dass die Stullner mit der Arbeit ihres Bürgermeisters, der seit 22 Jahren die Geschicke von Stulln leitet, und des Gemeinderates zufrieden sind.
Zahlen zur Entwicklung der Gemeinde Stulln
- Einwohnerzahl: 1695
- Geburten: 14
- Sterbefälle: 22
- Zuzüge: 85
- Wegzüge: 68
- Arbeitsplätze: 713














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