Der Seniorenkreis Stulln hatte zum dritten Vortrag der Veranstaltungsreihe "Alt werden ohne Angst" ins Pfarrheim eingeladen. Das Thema lautete diesmal: "Am Ende wird alles gut". Doch zuvor erinnerte Vorsitzender Helmut Kramer an die Auszeichnung "Weißer Engel", welche Lieselotte Käss für ihr ehrenamtliches Vorbild bei der schwierigen Aufgabe der Hospizbegleitung erhalten hatte. Er dankte Käss und fügte hinzu: "Ich finde klasse, dass es so was gibt."
Hospizbegleiterin Dorothea Gebauer ging eingangs auf die Ängste des unheilbaren Kranken ein. Unter anderem auf den Kräfteverfall bis zur Hilflosigkeit, den geistigen Verfall, die unerträglichen Schmerzen, sinnlose Therapien und die Vorstellung, anderen zur Last zu fallen. Gebauer verwies auf die Fortschritte der Palliativmedizin ein und darauf, dass diese nicht auf die Heilung einer Erkrankung abziele. Sie zeigte anonymisierte Beispiele in der Hospizbegleitung mit unterschiedlichen Graden der Behandlung auf. Und sie stellte klar: "Kontakte auf emotionaler Ebene sind lange möglich." Ihr Ratschlag: Betroffene sollten rechtzeitig Entlastung durch ehrenamtliche Helfer suchen. Die Familie werde bei Bedarf unterstützt, was aber auch den Abbau von Vorbehalten notwendig mache. In der Sterbephase begleiten Hospizbetreuer dann auch täglich. Sie leisten eine kostenlose, ehrenamtliche Unterstützung in Familien und Pflegeeinrichtungen.
Der Kranke ist dabei der Maßstab für alle Aktivitäten. Im Mittelpunkt steht zuhören, wertschätzen, schweigen, emotionale Nähe zeigen. Für den Hospizbegleiter besteht unbedingte Schweigepflicht. "Diese Menschen schenken viel Vertrauen. Am Ende möchten sie aufs Leben zurückschauen", resümierte Hospizbegleiterin Dorothea Gebauer.
Energie einteilen
Michaela Koller, Koordinatorin für Hospiz- und Palliativversorgung im Landkreis Schwandorf, sprach von einer sehr guten Vernetzung. Haus- und Fachärzte, sowie die palliativen Einrichtungen würden unter Einbindung der Hospizbegleiter nahtlos zusammenarbeiten. Die Hospizbetreuer seien für ihre Aufgabe gut ausgebildet. Allerdings müssten sie ihren "Energiekuchen" auch ausgewogen einteilen. "Im Leben wird auf alles vorbereitet, aber die letzte Phase wird ausgeschlossen", konstatierte abschließend Vorsitzender Helmut Kramer.
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