Chöre und Instrumentalensembles des Gymnasiums mit über 100 jungen Musikern erfreuten die Zuhörer mit adventlichen Klängen auf hohem musikalischen Niveau. Schulleiter Dieter Meyer dankte in seiner Ansprache allen Künstlern und vor allem ihren Lehrern Stefanie Rösch und Jan Roidl. "Wir sollen mehr aufeinander achten", fasste Meyer die Botschaft der Advents- und Weihnachtszeit zusammen.
Das HCA-Gebläse, bestehend aus mehr als 30 Holz- und Blechbläsern ab Klasse 5, eröffnete mit einer feierlichen "Fanfare for Christmas" und einem schwungvollen "Jolly Old Sleighride". Für das Blechbläserensemble wurde die fast völlig dunkele Kirche in sanftes blaues Licht getaucht, was zusammen mit dem Bläserklang von der Empore eine zauberhafte Stimmung erzeugte. Insbesondere bei "Macht hoch die Tür" führte der Nachhall in der Kirche zu einem breiten, choralartigen Klang.
Das große Sinfonieorchester fand im Altarraum kaum Platz. Heuer war die Besetzung etwas bläserlastig, was aber zu adventlichen Weisen durchaus passt. Orchesterleiterin Stefanie Rösch dirigierte mit großen Bewegungen, und das Orchester folgte ihrem Tempo bestens. Vangelis' Superhit "Chariots of Fire" aus den frühen 80ern klang in dieser Besetzung fast besser als das Original. Was den Streichern an Menge fehlte glichen sie im Streicherensemble mit Qualität aus, als sie mit schönem Bogenstrich und sauberer Intonation ein Medley aus klassischen Adventsliedern gaben. Solist Konstantin Schunk brachte an der Violine mit Ernest Blochs "Nigun" eine fast professionelle Leistung mit hohem Schwierigkeitsgrad.
Auch die von Jan Roidl geleiteten Chöre konnten durchweg überzeugen. Der Unterstufenchor mit 40 Stimmen sang rhythmisch und sauber intoniert den Gospel-Klassiker "Mary's Boychild" und die Schnulze "Angel" von der Kelly-Family. Leider trübte die Technik den Genuss: Das elektrische Klavier war teilweise viel zu laut und die Mikrofone einiger Solo-Stimmen funktionierten nicht – schade. Besonders ärgerlich waren die Mängel in der Tontechnik bei "Ocean Eyes" das Vokalensembles. Die zehn Sängerinnen und fünf Sänger schwelgten in schönen dreistimmigen Harmonien – aber man hörte sie kaum, weil sie von einem völlig übersteuerten Synthesizer übertönt wurden. Viel ausgewogener klang dann der großartige jazzige Satz über "Stille Nacht", gesungen mit komplexer, aber präziser Rhythmik und feinen Blue-Notes.
Der große Chor klang sehr kräftig, auch in den Männerstimmen, die ja in Schulchören meistens ein Problem sind. Bei "In Dulci Jubilo" beherrschte der Chor die anspruchsvolle Rhythmik des Satzes fehlerfrei. Für "We are the World" sangen alle Chöre gemeinsam und füllten den riesigen Kirchenraum mühelos. Den Abschluss machte wie immer die HCA-Big-Band. Die stark besetzten Saxophone und Trompete gaben bei "Clocks" und "Fields of Gold" einen fetten Sound mit jazzigen Harmonien. Nach diesen zwei Popsongs erklatschte sich das Publikum eine Zugabe: "Father Christmas is Coming to Town" war jetzt ein modernes Big-Band-Stück vom Feinsten, sehr flott, mit sauberen Blue Notes und virtuosen Bläser-Soli. Hierfür gab es stehende Ovationen.
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