Der gute alte Charme hat ausgedient: Der Physiksaal am HCA-Gymnasium ist jetzt topmodern. Bei einem Pressetermin informierte Dominik Ernst vom Gebäudemanagement des Landkreises Landrat Richard Reisinger und Schulleiter Dieter Meyer über den Abschluss der Arbeiten.
Lehrsäle betroffen
"Die Räume waren abgewirtschaftet und entsprachen nicht mehr den Anforderungen eines zeitgemäßen Unterrichts", beschrieb Landrat Richard Reisinger die Situation vor dem Umbau. Nur allzu verständlich. 1968 wurde das HCA-Gymnasium eingeweiht, seitdem hat sich der Fachbereich Physik nicht mehr grundlegend verändert oder gar eine Sanierung erfahren. Deshalb hatte der Kreisausschuss dieser Sanierung zugestimmt, die bereits vor gut einem Jahr begann.
Hiervon betroffen waren die drei Lehrsäle des Fachbereichs Physik sowie der angrenzende und ebenfalls in die Jahre gekommene Informatikraum im obersten Geschoß an der Nord- und Westseite. Zunächst wurden laut Dominik Ernst vom Gebäudemanagement bestehende Räume in den Rohbauzustand zurückversetzt, um dann kleinere bauliche Veränderungen vornehmen und schließlich mit dem Ausbau der Räume beginnen zu können.
Eine eigens aufgestellte Stahltreppe im Westen ermöglichte den Zugang von außen auf die Baustelle, denn innen war der Bereich hermetisch abgekapselt aus Sicherheits- und Lärmschutzgründen. Sämtliche Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und Elektroanschlüsse wurden erneuert, die Innenwände neu verputzt, der Estrich inklusive Bodenbeläge neu verlegt sowie eine abgehängte Akustikdecke montiert und die Innentüren erneuert. Den Abschluss bildete dann vor kurzem der Einbau der Möbel in die neuen Fachräume.
Im neuen Glanz
"Nach gut elf Monaten Bauzeit erstrahlt der Fachbereich Physik also jetzt in neuem Glanz und ist topmodern", freute sich Landrat Richard Reisinger beim Pressetermin. Rund 1,4 Millionen Euro hat sich der Landkreis Amberg-Sulzbach diese Umbauarbeiten kosten lassen. Zuschüsse gibt es vom neuen Kommunalinvestitionsprogramm Schul-Infrastruktur finanzschwacher Kommunen (KIP-S), von der Bayerischen Staatsregierung. Die Förderung der anrechenbaren Kosten liegt laut Ernst bei rund 90 Prozent. Nach Ostern wird der Unterricht dort offiziell starten. Gleich mit neugestaltet wurde auch der Computerraum, der demnächst mit 30 Geräten bestückt wird. Erst 2014 war der Chemiesaal, der ebenfalls "vorsintflutliche Strukturen" aufwies, für 350 000 Euro saniert worden, erinnerte Landrat Richard Reisinger. Hier liege jetzt die Zusage über die neue Ausstattung für den Übungs-, Vorbereitungs- und Lehrbereich vor. Schulleiter Dieter Mayer brachte auch die Neugestaltung der Turnhalle als Dreifach-Halle ins Gespräch, die in den nächsten Jahren angepeilt werden sollte. Er stellte die hervorragende Organisation der Baustelle und optimale Zusammenarbeit durch das Team des Gymnasiums und das Gebäudemanagement des Landkreises heraus.
Förderung durch Netzwerk
Mit dem naturwissenschaftlich-technologischen Schulzweig ist das HCA-Gymnasium Mitglied im nationalen MINT-EC (Excellence-Center an Schulen)-Netzwerk, einem exklusiven Kreis von 300 Schulen in Deutschland.
MINT-(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)-Förderung gibt es in allen Leistungsbereichen, das Gymnasium bietet in den Fächern Mathematik, Physik und Chemie individuelle Lernzeiten an, um Defizite auszugleichen. Interessierte und leistungsstarke Schüler werden in besonderen Wahlkursen wie dem Pluskurs Mathematik, Physical-Computing oder Webdesign gefördert. Schüler der Oberstufe erhalten immer wieder neue Wahlangebote für Seminare und Profilfächer, mit denen sie im MINT-Bereich gefördert werden.
Außerschulische Aktivitäten führt dieser Zweig beispielsweise mit den Kooperationspartnern Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Fraunhofer Umsicht) und der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden (OTH-AW) durch. Ein Netzwerk großer deutscher Unternehmen wie etwa Siemens bietet deutschlandweit Praktika für die Schüler an.
Außerdem gibt es für potenzielle Medizinstudenten, die ein MINT-Zertifikat besitzen, bis zu sechs Notenpunkte Bonus an der Universität Heidelberg.
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