Sulzbach-Rosenberg
27.09.2018 - 13:27 Uhr

André Weiß Trio begeistert mit Monty Alexander

Auf der Bühne arbeitet der Pianist Monty Alexander (74) gerne mit Trio-Besetzungen. So hält es auch der junge Jazzer André Weiß (28), als er die Musik des Jamaikaners in den Seidel-Saal bringt.

von MÜB
Mit seinen kongenialen Begleitern (von links) Felix Schrack und Joel Locher präsentiert André Weiß die Musik von Monty Alexander im Seidel-Saal. Bild: müb
Mit seinen kongenialen Begleitern (von links) Felix Schrack und Joel Locher präsentiert André Weiß die Musik von Monty Alexander im Seidel-Saal.

Monty Alexander begann bereits im Alter von vier Jahren, Klavier zu spielen. Als Teenager stieg er in lokale Bands ein und übernahm Pianisten-Jobs für das legendäre "Studio One", eines der erfolgreichsten jamaikanischen Reggaelabels. In die Musikgeschichte ging er als Brückenbauer zwischen swingendem Jazz und der Musik seiner karibischen Heimat ein. Mit New Calypso Bebop kreierte er ein neues, überaus attraktives und mitreißendes Genre. Und Monty Alexander setzte sich intensiv mit den Reggae-Songs seines Landsmanns Bob Marley auseinander.

André Weiß eröffnete den Abend mit dem Stück "Coming Home Baby", das ruhig mit Akkorden auf dem Klavier beginnt und dann Tempo aufnimmt. Er spielte auf dem alten Klavier ruhelos und unermüdlich, ließ die Finger teils rasend schnell über die laufen Tasten. Damit lockte er alle Klangmöglichkeiten, alle dynamischen Abstufungen eines Songs aus dem Instrument heraus.

Kongeniale Begleiter hat er in seinen beiden Mitmusikern. Joel Locher zupft seinen Bass lebendig und warm, sinnlich und beweglich. Bei seinen Soloeinlagen geht er an die Grenzen des technisch Machbaren, atemberaubend seine Leichtigkeit, fesselnd in der Intensität.

Schlagzeuger Felix Schrack ist weit mehr als einer, der nur den Rhythmus definiert. Übernimmt der Bass einmal den Rhythmus, dann ergreift er die Gelegenheit, sein Schlagzeug wie ein Soloinstrument zu spielen. Mit den Besen streichelt er in wechselndem Rhythmus seine Becken und die Snare. Ohne Unterbrechung wechselt er auf die Stöcke und passt sich der intensiver werdenden Interpretation an.

Bei jedem Stück spielten die drei ihre speziellen solistischen Fähigkeiten aus, und das Publikum war von Anfang an voll mit dabei. Der Funke sprang über, weil das André Weiß Trio so wunderbar zusammenwirkte. Der stürmische Applaus nach dem letzten Stück "Just in time" zeigte den Respekt und Begeisterung der Zuhörer. Erst nach "No woman no cry" und einer zweiten Zugabe ließen sie sich in die Nacht hinausschicken.

 
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