Urlaubslaune herrschte im historischen Saal der ehemaligen Druckerei Seidel in Sulzbach-Rosenberg von Anbeginn. Carmen Strobel führte mit ihren Musikern das Publikum durch das Leben von Gloria Estefan und interpretierte in eigenen neuen Fassungen Lieder aus den Lebensabschnitten der Latin-Queen. Carmen Strobel ist mit dem "Crossover-Latin-Pop", wie er mit "Conga" erstmals zum Ausdruck kam, aufgewachsen. Nicht nur die musikalische Seite von Gloria fasziniert und motiviert sie, sondern auch Glorias Lebensgeschichte, geprägt von Gerechtigkeitssinn und Willenskraft, wie sie sagt.
Die eingängigen Interpretationen wurden abwechslungsreich umgesetzt und durch das Auftreten in entsprechend gewählten Kostümen betont. "Mi Tierra", "Dr. Beat", "Bad Boy" das sind Stücke, die jeder schon einmal gehört hat, jedoch nicht mit dieser Instrumentation. Musikalisch wurden die Originale sehr gut auf die einzelnen Instrumente arrangiert und von drei Musikern am Piano, Bass und Schlagzeug professionell dargeboten.
Toby Mayerl am Piano verzaubert das Publikum durch seine virtuosen Soli und die einfühlsamen und auch mitreißenden Sounds. Stephan Nachreiner am Bass ist der Meister der tiefen Töne, dabei lässt er den Bass auch wie eine Gitarre erklingen. Neben groove-betonten Riffs erklingen bei ihm auch gefühlvolle Töne, welche unter die Haut gehen, besonders wenn nur er als Solist Carmen begleitet.
Wolfram Glaser ist für den Beat zuständig. Außergewöhnlich kreativ, akzentuiert und pulsierend lässt sich sein Spiel beschreiben. Mit ideenreichen, abwechslungsreichen Klangkompositionen sorgt Wolfram Glaser für den Rhythmus in der Band.
Ein wunderbarer Abend ging mit zwei Zugaben zu Ende. Der Förderverein des historischen Seidel-Saals um Peter Geiger bewies wieder einmal eine glückliche Hand bei der Auswahl der Künstler.
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