Zu den besonderen Vorsichtsmaßnahmen in beiden Landkreiskrankenhäusern erläuterte Ärztlicher Direktor Klaus Nester auf Rückfrage der SRZ, dass auch in beiden Häusern ein täglicher Krisenstab tagt, um die dynamischen Veränderungen zu besprechen und entsprechende Maßnahmen abzuleiten.
Vorsichtsmaßnahmen
"Es herrscht ein allgemeines Besuchsverbot in beiden Krankenhäusern, Ausnahmen sind nach vorheriger telefonischer Absprache mit den Stationen in besonderen Situationen, wie etwa schwere Erkrankung, Sterbephase oder Entbindung, möglich. Besprechungen mit externen Kooperationspartnern werden auf das Notwendigste beschränkt oder verschoben. Operationstermine für planbare Operationen werden ausgesetzt bzw. verschoben", sagt Klaus Nester.
Personal und Kapazität
Um personelle Kapazitäten im Bedarfsfall bereitzuhalten würden ambulante diagnostische Termine ebenfalls zurückgefahren. Damit stelle das St.-Anna-Krankenhaus sicher, dass das Personal aus dem OP-Bereich und der Diagnostik kurzfristig zur Behandlung von Corona-Patienten mobilisiert werden könne. All diese Maßnahmen dienen nach Informationen der Klinikleitung folgenden zentralen Zielen: Kontakte werden auf das behandlungsnotwendige Minimum begrenzt. Das Personal kann sich auf den Ernstfall stationärer Behandlung von Coronapatienten konzentrieren.
Wie beim Pressegespräch weiter zu erfahren war, finden parallel Hygieneschulen speziell gegen Ausbreitung des Coronavirus innerhalb des Krankenhauses (Prävention) sowie für die spezielle Behandlung im Ernstfall statt. Gegenüber der SRZ machte Klaus Nester zudem deutlich, dass das St.-Anna-Krankenhaus auf die Behandlung von Covid-19-Patienten aller Schweregrade vorbereitet. "Die Intensiv-Kapazitäten können nach einem intern festgelegten Krisenplan dynamisch erhöht werden." Entsprechende Unterweisungen und Schulungen für zusätzlich relevante Berufsgruppen seien angelaufen. Wichtig sei auch, dass der Bedarf an weitergehender Materialausstattung wie z. B. Beatmungsgeräte im Rahmen des Katastrophenschutzes mit enger Abstimmung dem Ministerium in München übermittelt wurde.
Anweisungen für Kliniken
Wie unter Einbindung von Dr. Thomas Rauner, Hygienebeauftragter am St.-Anna-Krankenhaus, abgestimmt, gebe es umfassende Maßnahmenpakete innerhalb der Landkreiskrankenhäuser, die zusätzlich greifen. Sie beträfen den Schutz des Personals, der Patienten sowie den sorgsamen Verbrauch von Schutzkleidung, Schutzhauben sowie Desinfektionsmaterialien.
Schutz für Hochrisikogruppe
"Eine besondere Schutzmaßnahme wurde für die St.-Johannes-Klinik in Auerbach erlassen. Dort werden überwiegend geriatrische Patienten (Hochrisikogruppe) behandelt. Um diesen Personenkreis besonders zu schützen, wurde ein eigener Sichtungsbereich für neu eintreffende Patienten eingerichtet. Bei definierter, Covid-19-verdächtiger Symptomatik erfolgt keine Aufnahme des Patienten, sondern eine umgehende Weiterleitung ins St.-Anna-Krankenhaus, um dort in vordefinierten Isolationsbereichen die weitere Diagnostik und Therapie zu sichern", erklärt Leiter Klaus Emmerich.
Krisenstab eingerichtet
In täglichen Besprechungen und dynamischen Entscheidungen im Krisenstab werde sichergestellt, dass die vorbereiteten Klinikprozesse auf das aktuelle Tagesgeschehen abgestimmt und modifiziert werden können. Alle Mitarbeiter der Landkreiskrankenhäuser werden täglich über die getroffenen Entscheidungen informiert, ebenfalls der Krisenstab des Landkreises sowie Landrat Richard Reisinger persönlich. Die Mitglieder des Krisenstabes sind in das engmaschige Netz des Katastrophenschutzes Bayern integriert.
Sozialkontakte reduzieren
Wie beim Gespräch weiter deutlich gemacht wurde, bedanken sich Landrat Richard Reisinger und Vorstand Klaus Emmerich ausdrücklich bei den Mitgliedern des Krisenstabes für ihre umsichtigen Entscheidungen und bei allen Mitarbeitern für ihr Engagement in einer außergewöhnlichen Zeit. Sie sichern der Bevölkerung ihren uneingeschränkten Einsatz zu. Sie bitten jedoch die Bevölkerung dringend darum, das notwendige Ziel, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, in ihrem Tun und in ihrem Alltag zu berücksichtigen. Soziale Kontakte, soweit möglich zu reduzieren, Abstand zu halten, das wird Menschenleben retten.














 
 
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