Sulzbach-Rosenberg
28.11.2018 - 16:53 Uhr

Bienen wollen es wohlig warm

"Ökologisches Imkern im angepassten Brutraum" hat sich die Professor-Ludwig-Armbruster-Imkerschule zur zentralen Lehraufgabe gesetzt. Deren Gründer und Leiter Jürgen Binder kam zum Imkertag des Kreisverbandes Sulzbach-Rosenberg.

Beim Kreis-Imkertag füllte sich das Capitol mit vielen Gästen, darunter auch Bürgermeister Michael Göth (vorne, links). Bild: Andreas Royer
Beim Kreis-Imkertag füllte sich das Capitol mit vielen Gästen, darunter auch Bürgermeister Michael Göth (vorne, links).

"Ökologisches Imkern im angepassten Brutraum" hat sich die Professor-Ludwig-Armbruster-Imkerschule zur zentralen Lehraufgabe gesetzt. Deren Gründer und Leiter Jürgen Binder hielt zu diesem Thema beim Imkertag des Kreisverbandes Sulzbach-Rosenberg den Hauptvortrag. Im Fokus der Experten-Ausführungen stand der Wärme-Haushalt im Bienenvolk.

Kreisvorsitzender Andreas Royer freute sich über mehr als 100 Besucher im Capitol, darunter auch Bürgermeister Michael Göth, BN-Kreischef Peter Zahn sowie Imker-Bezirksvorsitzender Richard Scheckelmann , Bienenfachwart Alexander Hirschmann-Titz und .Helmut Heuberger als Vorsitzender des gastgebenden Bienenzuchtvereins.

Als Überleitung zum Referat nannte Royer die Imkerei als Hobby oder Beruf eine wundervolle, bereichernde und einmalig wichtige Aufgabe. Eine erfolgreiche Ausübung sei aber in den letzten Jahren durch vielfältige Einflüsse, wie etwa fehlende Nahrungsquellen in einer monostrukturierten Landschaft, Varroamilbe, Pestizide und Klimawandel, immer schwieriger geworden. Ein positives Beispiel bilde hier die Eh-da-Flächen-Kooperation der Imker mit der Herzogstadt. Michael Göth sicherte hier weitere Unterstützung zu.

Wie Jürgen Binder im Anschluss erwähnte, orientiere sich die Arbeit seiner Imkerschule an aktuellen und historischen Forschungsergebnissen zu Fragen des Wärmehaushalts im Bienenvolk und der von Ferdinand Gerstung beschriebenen Einheit des Bienenvolkes als Gesamtorganismus "Bien". "Bei uns steht die Förderung der Bienengesundheit zur Verbesserung der Stabilität und Leistungsfähigkeit des Biens im Vordergrund."

Maßgeblich sei zudem die Vereinfachung der Arbeit und die Reduzierung der Eingriffe am Bienenvolk, um eine möglichst ungestörte Entwicklung des "Biens" zu gewährleisten. "Wir sehen auch eine gesunde, genetisch weitgefächerte Zucht von Bienenköniginnen als Grundlage für eine erfolgreiche Imkerei, weshalb ihr besonderes Augenmerk geschenkt wird. Als wichtigen Indikator für eine gesunde Völkerführung wird die Leistungsfähigkeit des Volkes betrachtet", nennt Jürgen Binder weitere Grundsätze.

Anhand einer Präsentation zeigte er die Erfolge beim Imkern in einräumigen, angepassten Brutraum. Der angepasste Brutraum könne im Prinzip mit jedem Maß praktiziert werden.

"Durch eine Reduktion der Brutwaben auf die tatsächlich benötigte Fläche wird die schwarmauslösende, wärmeabsorbierende Menge des eingelagerten Pollens vermindert, die Regelung des Temperaturhaushalts im Brutraum während des Jahres mit beidseitigen Wärmeschieden erleichtert. So kann auch die Arbeitszeit vor allem während der Schwarmzeit verringert und der Honigertrag gesteigert werden", so der Imkermeister.

Imkermeister Jürgen Binder sprach im Capitol über alte und neue Erkenntnisse zur Verbesserung der Bienenhaltung. Bild: Andreas Royer
Imkermeister Jürgen Binder sprach im Capitol über alte und neue Erkenntnisse zur Verbesserung der Bienenhaltung.
 
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