Sulzbach-Rosenberg
02.12.2018 - 17:02 Uhr

Brot für die Welt startet in Sulzbach-Rosenberg

Wichtig war in den Nachkriegsjahren für die Kinder das Milchpulver, das die Amerikaner in großen Dosen brachten. So eine Dose steht vor dem Altar der Christuskirche. Deutschland bekam Hilfe. Heute helfen Deutsche - Brot für die Welt.

Erst werfen Michael Bammessel und Susanne Breit-Keßler ihre Spendentütchen ein, dann auch Regierungspräsident Axel Bartelt, Landrat Richard Reisinger, Bürgermeister Michael Göth, Walter Schnell, Vizepräsident der Landessynode, Dekan Karlhermann Schötz und Stadtpfarrer Dr. Roland Kurz (von links). Bild: cog
Erst werfen Michael Bammessel und Susanne Breit-Keßler ihre Spendentütchen ein, dann auch Regierungspräsident Axel Bartelt, Landrat Richard Reisinger, Bürgermeister Michael Göth, Walter Schnell, Vizepräsident der Landessynode, Dekan Karlhermann Schötz und Stadtpfarrer Dr. Roland Kurz (von links).

Mit einem bewegenden Gottesdienst wurde die 60. landesweite Aktion "Brot für die Welt" in der Christuskirche eröffnet. Dieses Gotteshaus war dafür ausgewählt worden, weil der Dekanatsbezirk Sulzbach-Rosenberg seit 40 Jahren die Arbeit der brasilianischen evangelisch-lutherischen Kirche im indigenen Gebiet Guarita in Südbrasilien unterstützt. Deshalb hatte der Gottesdienst auch brasilianische Elemente. Die Gemeinde sang ein brasilianisches Magnificat, und die Kyrierufe hatten die südamerikanischen Partner verfasst.

Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler, die ständige Vertreterin des Landesbischofs, ging in ihrer sehr emotionalen Predigt der Frage nach, was ein "Held der Gerechtigkeit" sei. Die Supermänner aus den Comics, stellte sie fest, haben übermenschliche Kräfte und futuristische Waffen, aber das Wesentliche fehle ihnen.

Held der Gerechtigkeit

Jesus Christus hingegen sei wirklich ein Held der Gerechtigkeit. Er habe sich nämlich den Erwartungen widersetzt, die an ihn gestellt wurden. Er machte sich klein, um sich um die Menschen im Elend zu kümmern. "Gottes Gerechtigkeit", schloss sie, "ist der Hammer, der vom Himmel fällt und uns nicht erschlägt."

Pfarrer Michael Bammessel, der Präsident des Diakonischen Werks Bayern, stellte die 60. Aktion Brot für die Welt vor. Unter dem Motto "Hunger nach Gerechtigkeit" gehe es nicht nur darum, dass die Menschen genug zu essen haben, sondern auch darum, ihre Würde zu schützen. Ganz wichtig sei dafür Bildung. Das aktuelle Plakat von Brot für die Welt zeige deshalb eine "Würdesäule", die aus Büchern besteht. An den Wänden hingen Plakate, die die kontinuierliche Arbeit von Brot für die Welt seit 60 Jahren, zugleich aber auch die Entwicklung vom reinen Kampf gegen den Hunger hin zum Engagement für Rechte, Frieden und Freiheit zeigen.

Festlicher Rahmen

Sehr bewegend waren auch die Fürbitten, die der Riedener Pfarrer Klaus Eberius, Beauftragter des Dekanats für Brot für die Welt, zusammen mit engagierten Christen präsentierte. Für jede Fürbitte wurde ein Brot auf den Altar gelegt. Da gab es ein Brot des Lebens, des Friedens, der Gastfreundschaft, der Gerechtigkeit und der Hoffnung. Der Gospelchor "Voices of Joy" unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Gerd Hennecke und die Posaunenchöre der Christuskirche und des CVJM Rosenberg, dirigiert von Doreen Deyerl, gaben dem Gottesdienst einen sehr festlichen musikalischen Rahmen.

Regierungspräsident Axel Bartelt, Landrat Richard Reisinger, Bürgermeister Michael Göth und Walter Schnell, der Vizepräsident der Landessynode, stimmten in ihren Grußworten darin überein, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern auch Gerechtigkeit braucht. Jeder könne Hoffnung schenken und mit einer Spende dazu beitragen, die Welt etwas menschlicher zu machen.

Im Gemeindesaal war die Gemeinde zum Mittagessen eingeladen. Es gab Feijoada, brasilianischen Eintopf aus schwarzen Bohnen. Außerdem informierte Brot für die Welt über Projekte und bot Kunsthandwerk des indigenen Volks der Kaingang an.

Pfarrre Klaus Eberius (links), der Beauftragte des Dekanats für Brot für die Welt, reichte jedem Fürbittensprecher, hier der brasilianische Austauschpfarrer von Schwandorf, Alfredo Malikoski, ein Brot. Bild: cog
Pfarrre Klaus Eberius (links), der Beauftragte des Dekanats für Brot für die Welt, reichte jedem Fürbittensprecher, hier der brasilianische Austauschpfarrer von Schwandorf, Alfredo Malikoski, ein Brot.
 
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