Sulzbach-Rosenberg
28.12.2018 - 15:42 Uhr

Deutschlands beste Auszubildende kommt aus Sulzbach-Rosenberg

300 000 Azubis sind in der Wertung, als es um die Nationale Bestenehrung geht. Aber nur drei haben die volle Punktzahl erreicht, darunter auch ein Mädchen aus Sulzbach-Rosenberg: Anna-Maria Münch liegt in Deutschland absolut an der Spitze.

Stolze Familie: Anna-Maria Münch (Mitte) hält die Urkunde, Vater Martin Münch (mit Preis) und Tante Lisa Nerlich gratulieren. Bild: exb
Stolze Familie: Anna-Maria Münch (Mitte) hält die Urkunde, Vater Martin Münch (mit Preis) und Tante Lisa Nerlich gratulieren.

Zuerst konnte sie es natürlich nicht glauben, aber über das Jahr verteilt trudelten dann die Einladungen zu den Bestenehrungen ein. Im Januar hatte Anna-Maria Münch (22) nach einer Lehrzeitverkürzung auf 2,5 Jahre ihre Gesellenprüfung zur Kauffrau im Einzelhandel in Amberg abgelegt - offensichtlich mit allerbestem Erfolg.Wir sprachen mit der frischgebackenen Preisträgerin, bei deren Hobbys Pferde eine große Rolle spielen.

ONETZ: Frau Münch, wie erfuhren Sie von Ihrem Erfolg?

Anna-Maria-Münch: Im Februar kamen dann die Endergebnisse, ich wurde zunächst nach Regensburg eingeladen zur Ehrung der IHK Kelheim-Oberpfalz. Dann ging es nach Regenstauf zur Auszeichnung der besten Prüflinge Bayerns, wo ich auf dem ersten Platz landete. Und schließlich hieß es im Oktober: Wir fahren im Dezember nach Berlin zur Nationalen Bestenehrung.

ONETZ: Wie viele Azubis kamen da zusammen, und wie lief das alles ab?

213 aus 205 Ausbildungsberufen waren geladen ins Hotel Maritim. Rund 300 000 legen jedes Jahr vor einer Industrie- und Handelskammer ihre Prüfungen ab. Den Erfolg der Preisträger feiern dann Eltern und Angehörige gemeinsam mit Vertretern der Ausbildungsbetriebe und Berufsschulen, mit Bundestagsabgeordneten sowie IHK-Präsidenten und -Hauptgeschäftsführern. Die Festreden hielten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Moderiert hat den festlichen Abend Barbara Schöneberger.

ONETZ: Wer hat Sie begleitet nach Berlin?

Natürlich Vertreter meines Ausbildungsbetriebes Möbel-Münch, nämlich mein Vater Martin Münch und meine Tante und Patin Lisa Nerlich sowie meine Mutter Monika. Es gab dann auch noch eine Besichtigung des Bundestages mit MdB Alois Karl.

ONETZ: Sie bekamen eine Spitzenauszeichnung überreicht. Um was genau ging es da?

Von den 300 000 IHK-Prüflingen in Deutschland haben nur drei die volle Punktzahl 100 erreicht, und ich war einer davon. Darauf bin ich schon sehr stolz, obwohl ich das alles noch gar nicht so richtig realisiert habe.

ONETZ: Welcher Aufwand steckt hinter einer solchen Leistung?

Nun, ich habe schon viel gelernt, bestimmt zwei, drei Stunden täglich, auch in der Mittagspause. Kundenorientiertes Verkaufen, Rechnungswesen, Wirtschaft und Soziales - es waren viele Fächer sowie anspruchsvolle schriftliche und mündliche Prüfungen. Aber ich arbeite in einem guten Ausbildungsbetrieb, und die beiden Inhaber Martin Münch und Michael Seidl haben mir sehr geholfen und mich stets unterstützt. Übrigens hat auch Kathrin Seidl (Tochter von Michael) heuer ihre Prüfung ebenfalls mit sehr guten Noten abgelegt, ein weiterer Azubi, Simon Kilp (Fachkraft für Möbel- und Küchenservice), ist 2019 dran.

ONETZ: Wie geht es jetzt weiter für Sie?

Ich studiere momentan an der IHK-Akademie in Weiden auf den Wirtschafts-Fachwirt und möchte noch die Ausbilder-Prüfung ADA anhängen, ebenso den Betriebswirt.

ONETZ: Letzte Frage: Frage: Hat sich das alles gelohnt für Sie?

Abgesehen vom beruflichen Erfolg natürlich auch privat: Mein Vater hat sich leichtsinnigerweise auf eine Wette mit mir eingelassen. Und jetzt muss er mir einen Flug nach Kanada schenken!

 
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