Der Eichenprozessionsspinner profitiert auch in der Raupenform von der allgemeinen Erwärmung und tritt seit einigen Jahren verstärkt im Stadtgebiet auf, hieß es auf Anfrage im Ordnungsamt. Von dort aus werden die Gegenmaßnahmen durch die Stadtgärtnerei in bekannten Beständen koordiniert. Dazu gehöre auch das Waldbad-Gelände, wo es in den vergangenen Tagen zu Berührungen mit den Raupen des Eichenprozessionsspinners gekommen sei. Einträge von betroffenen Bürgern konnten auf Facebook verfolgt werden. "Von einer betroffenen Person wurde auch die Stadtverwaltung informiert. Die Dame sei in Nähe des Volleyballfeldes unter Eichen gelegen und dort mit den Härchen in Kontakt gekommen. Hautausschlag und eine Behandlung im Krankenhaus folgten", erklärt Gabriele Wagemann, Leiterin des Hauptamts, auf Anfrage der Redaktion.
Und weiter: Die Eichen im Waldbad würden regelmäßig auf Befall mit Eichenprozessionsspinner-Raupen kontrolliert und gegebenenfalls von Fachkräften abgesaugt. "Leider kann es aber auch in diesen Bereichen keine 100-prozentige Sicherheit geben, denn die Härchen können im Umfeld der Eichen überall auftreten", sagt Wagemann. Ohne den Betrieb des Waldbades massiv zu stören, könne auch nicht großflächig abgesperrt werden.
Sie betont, dass die Stadt hier ihre Hausaufgaben sehr ernst nehme, um Gefährdungen für die Bürger auszuschließen. "Überall, wo sich Menschen länger aufhalten, legen wir ein besonderes Augenmerk auf die regelmäßige Beseitigung der Gespinste. Genauso weisen wir auch die Badbesucher auf die Gefahr durch die giftigen Raupen des Nachtfalters hin und appellieren so an die Eigenverantwortung, Bereiche in Nähe von Eichen zu meiden", heißt es aus dem Hauptamt der Stadtverwaltung.
Die Mitteilung von Simone Dehling, durch Kontakt mit Eichenprozessionsspinner-Härchen im Waldbad einen extremen Ausschlag bekommen zu haben („seh jetzt aus wie ein Streuselkuchen“), hat in der Facebook-Gruppe „Du bist ein echter Sulzbach-Rosenberger, wenn ...“ zu einer heftigen Diskussion geführt. So wurde ihr empfohlen, das der Stadt zu melden, damit die das Areal absperren könne. Ihre Antwort: „Die sagen, sie sperren da gar nichts ab, weil sie sonst keinen Platz mehr haben zum Liegen.“ Sie sei enttäuscht von dieser Reaktion und wie unfreundlich sie abgefertigt worden sei. „Ich habe es ja nur gut gemeint ... Werde jetzt nicht mehr ins Waldbad gehen.“
Weitere Vorschläge lauteten, es über das Gesundheitsamt zu versuchen. Was umgesetzt wurde und in ein Lob mündete: „Die waren sehr sehr freundlich ... und haben sich bedankt, dass ihnen das gemeldet wurde.“ Andre Hallers Einschätzung lautete: „Die Stadt muss hier etwas machen. Das Waldbad gehört der Stadt und demnach besteht Verkehrssicherungspflicht. In ähnlichen Fällen wurden Gemeinden auch schon vor Gericht verurteilt. Ich würde also als Betroffener noch einmal darauf hinweisen. Wenn dann nichts passiert: Anzeige.“
Ferner wurde bei der ausgiebigen Diskussion in der Gruppe deutlich, dass es weitere Betroffene gibt und dass die Stadtgärtnerei sich im Laufe des Tages die fraglichen Bäume anschaute. Kritik wurde auf Facebook etwa daran geäußert, dass die Stadt nicht deutlicher als durch ein Schild am Kiosk auf den Eichenprozessionsspinner-Befall hinweise.
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