"Wir befinden uns im größten Artensterben seit den Dinosauriern und ein Großteil der Bevölkerung reagiert äußerst besorgt auf diese Entwicklung." Vorsitzender Andreas Royer machte beim Dreikönigstreffen des Imker-Kreisverbandes Sulzbach-Rosenberg im Gasthaus Hohe Tanne in Auerbach unmissverständlich klar, um was es beim Volksbegehren " Artenvielfalt - Rettet die Bienen" vom 31. Januar bis 13. Februar geht.
Beim von der ÖDP initiierten und von einem großen überparteilichen Unterstützerbündnis getragenen Volksbegehren könnten die Bürger des Freistaats für eine historische Wende in Form des "besten Naturschutzgesetzes für Bayern" sorgen. "Die Initiatoren haben gemeinsam mit vielen Experten einen Gesetzesentwurf verfasst, der alle Hebel im bayerischen Naturschutzgesetz in Bewegung bringt, um dem gravierenden Artensterben wirksame Regeln entgegenzusetzen und um die bäuerlich arbeitenden Landwirte in Bayern zu unterstützen", führte der Kreisvorsitzende aus.
Die erste Hürde sei bereits überwunden. Knapp 100 000 Menschen haben in der ersten Zulassungsphase für das Volksbegehren unterschrieben. Am 16. November hat das bayerische Innenministerium das Volksbegehren genehmigt. Jetzt stehe die zweite und größte Herausforderung an: zehn Prozent der bayerischen Wähler müssen sich zwischen dem 31. Januar und dem 13. Februar in den Rathäusern eintragen. Das sind knapp 1 Millionen Menschen.
Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich lokale Aktionsbündnisse gegründet, bei dem auch alle Imkervereine des Landkreises mitwirken. Sie begleiten und bewerben in den Städten und Gemeinde die Kampagne, um dem Volksbegehren zum Erfolg zu verhelfen. Mit im Boot seien unter anderem auch der Bund Naturschutz, der Landesbund für Vogelschutz, Jäger, Landwirte und Angler.
"Es ist ungemein wichtig, dass möglichst viele Bürger in der Eintragungszeit vom 31. Januar bis 13. Februar den Weg in die Rathäuser oder Wahlämter finden. Denn erst wenn sich zehn Prozent der Wahlberechtigten eingetragen haben, kommt es zum eigentlichen Volksentscheid", fass Andreas Royer beim Dreikönigstreffen das Procedere zusammen.
Kernziele des Volksbegehrens
Bis 2030 Verdreifachung des Ökolandbaus auf mindestens 30 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche.
Schaffung eines großen Biotopverbundnetzes zur Sicherung des genetischen Austausches von gefährdeten Arten.
Das Artensterben und die Ursachen (Pestizideinsatz, fehlende Fruchtfolge, Schlaggröße etc.) als fixer Bestandteil der Ausbildung von Land- und Forstwirten.
Wirksamer Schutz für Alleen, Hecken, Feuchtflächen und artenreiches Grünland.
Keine Mahd vor dem 15. Juni auf 10 Prozent des Dauergrünlands.
Erhalt der Artenvielfalt als vorrangiges Ziel im Staatswald.
Eindämmung der Lichtverschmutzung.
Schutz der Uferrandstreifen vor Pestiziden und Düngung.
Jährliche Natur-Statusberichte der Staatsregierung im Landtag.













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