Nicht unbemerkt ist der Öffentlichkeit seit einigen Wochen sicher ein größerer Hallenneubau auf dem Kraftwerksgelände geblieben. "Damit optimieren wir die Lagerung unseres Brennstoffes, erreichen eine bessere Verbrennung und reduzieren den Bedarf", erklärt Kraftwerksleiter Michael Jakuttis beim Rundgang. Der Betrieb lässt sich diesen Qualitätssprung alleine 500 000 Euro kosten.
Wie der Fachmann informiert, komme dem klimaneutral erzeugten Strom und der Fernwärme gerade in Zeiten der Energiewende eine enorme Bedeutung zu. "Wir könnten sämtliche Haushalte der Herzogstadt mit Strom versorgen", macht Jakuttis unmissverständlich klar. Neben dem Hallen-Neubau setzt Danpower bei der Kraftwerks-Optimierung auch auf einen neuen Wärmetauscher im Abgasstrom, mit dem pro Jahr 1000 Tonnen Brennstoff eingespart werden. "Das bedeutet im Klartext: weniger Lkw, weniger Brennstoff-Förderung und einen geringeren Verschleiß der Anlage."
Die Danpower-Gruppe habe am Standort Sulzbach-Rosenberg gleich ein ganzes Paket geschnürt, um sich für die Zukunft optimal aufzustellen, erläutert der Chemie-Ingenieur. Zur Steigerung der Energieeffizienz verfügt das Kraftwerk jetzt auch über eine neue Speisewasserpumpe und einen neuen Kompressor für die Druckluft. Durch Optimierung der Abgasmengen reduzierte das Bio-Heizwerk seinen Eigenstrom-Verbrauch um weitere 10 Prozent, ein neuer Zyklon (Fliehkraft-Abscheider) gewährleiste weiterhin die bewährte und hochwirksame Entstaubung.
Eine besondere Erwähnung ist Dr.-Ing. Michael Jakuttis auch die neue Turbinen-Steuerung wert, welche die Verfügbarkeit der gesamten Anlage sichere. "Wir können so unsere Stromproduktion um ein Prozent erhöhen, was in dieser Kraftwerksgröße wirklich enorm ist. Insgesamt gab es 2017 keine ungeplanten Stillstände. Wir haben insgesamt 8200 Stunden Strom und Wärme produziert, während der Revision kamen weitere 560 Stunden Wärmeabgabe hinzu", freut sich Jakuttis über diese seiner Ansicht nach Topwerte . Die Gesamtkosten dieser Instandhaltung benennt der Kraftwerksleiter mit knapp unter 2 Millionen Euro. Doch auch in den kommenden Jahren wird es im Bio-Heizwerk keinen Stau geben. Die nächsten größeren Investitionen zielen auf die Erweiterung des Fernwärmenetzes ab. "Wir haben für den Anschluss von Krankenhaus, Stadtgärtnerei und Realschule Angebote abgegeben. Sollten wir jeweils den Zuschlag erhalten, sprechen wir von einer größeren Netzerweiterung und einem finanziellen Aufwand von 1,5 bis 2 Millionen Euro", blickt Michael Jakuttis in die Zukunft.
Strom für 8250 Haushalte
In der Herzogstadt betreibt die Danpower nach eigenen Angaben ein Biomasseheizkraftwerk auf Basis von naturbelassenem Holz aus der Region. Der jährliche Holzbedarf liegt bei etwa 65 00 Tonnen. Das Kraftwerk besitzt eine Wärmeleistung von 22 MW und eine elektrische Leistung von 4,5 MW. Es erzeugt jährlich etwa 20 000 MWh Wärme sowie ca. 33 000 MWh Strom. Mit der Wärme können im Jahr 2440 Wohnungen versorgt werden Mit dem Strom aus dem Kraftwerk könnte der Jahresbedarf von etwa 8250 Haushalten gedeckt werden. Die produzierte Wärme wird in das Fernwärmenetz eingespeist und von Privathaushalten, öffentlichen Einrichtungen sowie Industrie und Gewerbe verbraucht.
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