Was bewegt Kinder, lieber für eine Tafel "faire" Schokolade zwei Euro auszugeben als eine andere für 60 Cent zu kaufen? Helmut Kollhoff, Vorsitzender des Eine-Welt-Ladens Amberg, glaubt: "Die Kinder müssen sich empören und Empathie entwickeln."
Um das zu erreichen, hat sich Ingrid Lehnerer, eine Religionslehrerin im Ruhestand, zur Bildungsreferentin ausbilden lassen. Sie unterrichtet das Fach Globales Lernen an drei Schulen; der Albert-Schweitzer-Schule in Amberg sowie der Pestalozzi-Grundschule und der Jahn-Grundschule in Sulzbach-Rosenberg. Stichworte sind hier fairer Handel, Hunger in der Welt, Meeresverschmutzung, Micro-Plastik oder CO2-Fußabdruck. Gefördert wird die Aktion vom Entwicklungsministerium. Träger ist die evangelische Kirche.
Die engagierte Pädagogin springt immer dann ein, wenn eine Stunde sonst ausfallen würde. Sie übernimmt die Vertretung und spricht über Chancengleichheit, Kinderarbeit, Kinderrechte, fairen Handel, fairen Preis und ein besseres Leben für Kinder in Afrika oder Lateinamerika.
An der Jahnschule behandelte Lehnerer vor den großen Ferien die faire Schokolade. Zu dieser Einheit gehören Informationen über das Land Ghana, das Leben der Kakaobauern, Anbau und Ernte von Kakao, wo vor allem Mädchen arbeiten, und die Abläufe in einer Schokoladenfabrik.
Die Kinder in der Jahnschule zeigten sich erschrocken über die Ungerechtigkeit der Lebensumstände auf den verschiedenen Erdteilen und über die geringe Entlohnung der Arbeiter. Besonders bedrückte es sie, zu hören, dass dort die Kinder zwar bei der Kakaoernte mitarbeiten müssen, aber selbst noch nie ein Stück Schokolade gegessen haben. Zum Schluss waren die Jahnschüler "Schokoladenexperten" mit Urkunde. Dass es für sie einen Schoko-Trunk gab, nahmen sie zwar gerne an, aber nicht mehr als selbstverständlich hin.
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