Tief unter der Erde zieht sich die Fernwärmetrasse vom Kraftwerk am Eichelberg bis zum HCA-Gymnasium und zum Bepo-Gelände, mit einigen Abzweigern zum Liliencenter, zur Krötensee-Mittelschule, zum Altenheim St. Barbara und zum Liliencenter. Dieser Abschnitt war zwei Tage ohne Versorgung. Rosenberg, Jahnschule und Waldbad dagegen spürten nichts von der Operation an der Hauptschlagader des Netzes. Danpower-Geschäftsführer Michael Jakuttis klärt auf: Die Dehnungsbögen der Leitung, in regelmäßigen Abständen von rund 50 Metern im rechteckigen Verlauf eingebaut, sind die neuralgischen Punkte.
Unter der Maintenon-Brücke hatte der Betreiber Danpower bei einem Drohnenflug mit Wärmebild-Kamera ein potenzielles Leck an der über 25 Jahre alten Leitung entdeckt. Es wurde im Frühjahr provisorisch abgedichtet. Jetzt kamen die kompletten Bögen heraus und wurden durch neue, ebenfalls vollisolierte Rohrstücke ersetzt - eine Unterbrechung war also unausweichlich.
Die Leitung besteht im Hauptstrang aus zwei DIN-300-Rohren, also mit 30 Zentimeter Innendurchmesser. Sie liegen parallel und transportieren in verschiedenen Durchmessern das Wasser für den Vorlauf mit 80 bis 90 Grad und den Rücklauf mit 60 Grad von und zum Biomasse-Heizkraftwerk. Es arbeitet bei der Verbrennung ausschließlich mit naturbelassenem Holz - seit seiner Inbetriebnahme.
Unter der Brücke pumpte ein Tankzug einen Teil der etwa 1000 Kubikmeter Zirkulationswasser ab, die Bögen wurden herausgeschnitten, neue eingesetzt, verschweißt und isoliert. Um 22 Uhr am Dienstagabend wollte die Baufirma fertig sein.
Rund 100 000 Euro jährlich gibt Danpower für die Wartung des neun Kilometer langen Netzes aus, die normale Wartung übernehmen per Auftrag die Stadtwerke. Nächstes Jahr stehen allerdings große Ausgaben an: Wird die Ausschreibung erfolgreich beendet, plant Danpower den Anschluss der Realschule und der Stadtgärtnerei ans Fernwärmenetz.
Dabei soll eine Leitung vom Gymnasium über den Vogelherd und den Krankenhausberg bis hinunter zur Bahnbrücke gelegt werden, von dort aus entlang des Kreuzerweges Richtung Erlheim. Das wird bis zu zwei Millionen Euro kosten. Gespräche über einen Krankenhaus-Anschluss laufen. Der Trend, so Jakuttis abschließend, geht immer noch leicht nach oben bei den Abnehmern der Fernwärme. Vielleicht kommen in den nächsten Jahren ja noch einige Großkunden dazu, wer weiß?
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