Der Kirchenchor St. Marien unter Steffen Kordmann am E-Piano, begleitet von Michael Haberberger und Maria Boßle mit ihren Trompeten, umrahmte den sehr gut besuchten Gottesdienst.
Bereits eingangs erinnerte Pfarrer Heim an starke heilige Frauen und Prophetinnen wie Maria Magdalena oder Brigitta von Schweden. Seine Predigt eröffnete er mit dem Ruf "Lieber verehrter Leib Christi", da dies die Christen ja seit der Menschwerdung Jesu seien. Die Visionen der heiligen Brigitta im Jahr 1372 vom Heiligen Josef mit einer Kerze oder Laterne bei der Geburt Jesu zeuge von jener schwierigen Zeit, in der, wie auch heute, Visuelles, Bilder und Gefühle wichtig wurden. Diese "Gabe des Geistes" der Visionärin wollte mithelfen, "Jesus zur Welt kommen zu lassen". Im eigenen Leben solle dann dieses Christsein reifen und wachsen, damit schließlich Gottes Sohn an den Christen erkannt werden könne.
Gott, "der Welt-lose, Unbegreifbare", habe sich deshalb in Jesus geoffenbart, weil er "greifbar in der Welt" sein wollte und dies für immer und die ganze Menschheit. Ein "organisches Verhältnis" wie Reben und Rebstock solle zudem der mystische Leib Christi sein. Da sei dann das "Sakrament Christi, Gottes ewiges Wort", in die Menschheitsgeschichte eingebunden, "da er unser Leben teilte, sogar bis über den Tod hinaus", so der Prediger.
Mit der sogenannten "Himmelfahrt" ist das Menschsein sogar ins "Zentrum der Fülle des Lebens" gekommen. Es bedürfe aber immer einer gelebten Praxis, betonte der Seelsorger. Es sei wunderbar, dass dies gerade der Frauenbund vorbildlich lebe, nämlich in der Gastfreundschaft, der Solidarität, dem Krankenbesuchsdienst, der Seniorenarbeit, der Bildung, der Frömmigkeit und der steten Offenheit. Genau so solle "der neue Mensch" sein, so Pfarrer Heim, dann würden "alle gemeinsam den Leib Christi verlebendigen, in Kraft und Leidenschaft, welche dem Menschen gilt". Der Sulzbach-Rosenberger Pfarrer Walter Hellauer dankte mit einem kleinen Geschenk Martin Heim. Mit dem St.-Anna-Lied schloss der Gottesdienst.
St.-Anna-Lied geht um die Welt
Im Urlaub in Kenia am Diana Beach besuchten Oberpfälzer unlängst einen Sonntagsgottesdienst in der nahen St.-Josef-Kirche. Es war der Aufnahmetag von Mädchen in die Gemeinschaft der erwachsenen Frauen. Tiefgehende Rhythmen und berührende Gesänge nahmen die weit gereisten Gäste gefangen. Als dann die Mädchen in festlichen Gewändern einzogen, trauten sie kaum ihren Ohren: Sie sangen das Sulzbacher St.-Anna-Lied"; natürlich in ihrer Sprache mit stampfenden Füßen und lautem Klatschen, aber doch unverkennbar.
Eine Nachfrage nach dem Gottesdienst ergab, dass vor längerer Zeit ein afrikanischer Priester in Sulzbach auf dem Annaberg beim Bergfest gewesen war. Die Melodie habe ihm so gefallen, dass er sie in seiner Heimat ins Ritual bei der Aufnahme der Mädchen in den "Frauenbund" integriert habe.














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