Ob es Wencke Myhres Schlager "Er hat ein knallrotes Gummiboot" aus dem Jahr 1970 war, der die Freizeitfußballer von Schall'ke 62 inspiriert hat, Schlauchbootfahrten zu unternehmen, ist nicht mehr bekannt. Die Vermutung wird jedoch durch die Tatsache genährt, dass die Norwegerin 1969 den Fußballsong "Er steht im Tor - und ich dahinter" sang.
Allerdings dauerte es noch bis zum August 1985, bis es bei den Freizeitkickern hieß "Leinen los und paddeln". Über die Premiere titelte damals die Sulzbach-Rosenberger Zeitung "Schall'ke 62 auf Donauwellen-Tour". Sie führte von Kelheim nach Mariaort. Seit 34 Jahren paddelt der Verein jährlich an mindestens zwei Tagen und hat inzwischen Altmühl, Donau, Elbe, Inn, Lech, Main, Naab, Neckar, Regen, Salzach und Wörnitz befahren.
In der Anfangszeit gab es ein motorisiertes Beiboot zur Unterstützung. Heute ist ein 3 kW-Motor an Bord und hilft, wenn es notwendig wird. Bis in die 90er-Jahre liehen die Schall'ker ein Schlauchboot bei den St.-Georgs- Pfadfindern in Sulzbach-Rosenberg aus. Heute heißt das Schlauchboot Sigrid. Die "Dame" ist Baujahr 1992, fünfeinhalb Meter lang, 1,85 Meter breit und aus Trevira. Bis zu 20 Personen werden befördert, die einiges erleben auf den Touren.
Nicht nur, dass selbst Steaks und Würstl gegrillt werden; auch das Frühstück wird in Eigenregie kredenzt. Gemütliches Beisammensein in froher Runde, nach mancher Anstrengung, rundet den Tag ab. Es gab immer wieder Erlebnisse, die in Erinnerung geblieben sind.
So führte der Zufall die Bootsbesatzung einmal zu einem Feuerwehrfest in Mautern an der linken Donauseite gegenüber von Krems. Gastfreundlich wurde sie zum Wein- und Römerfest aufgenommen. Die Verbindung dorthin hielt noch jahrelang an.
Auf einem Campingplatz in Engelhartszell kam es im Laufe eines gemütlichen Abends mit den Nachbarn zu einer Verabredung, am nächsten Morgen Wasserski zu fahren. In der Früh schwamm ein 385 PS-Boot auf der Donau. Nur wenigen Schall'kern gelang es, mit den Skiern aus dem Wasser zu kommen - im Gegensatz zur Tochter des Bootsbesitzers, die den Männern zeigte, wie's geht.
An welchen Fluss es im nächsten Jahr geht, ist noch nicht festgelegt. Jedenfalls wird das Sulzbach-Rosenberger Lilienbanner dabei sein und die Teilnehmer sicher begleiten.
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