Wildtiere leben zwar in einer weitgehend intakten Natur, sind aber nicht gegen Krankheiten gefeit: Vielerlei Gefahren bedrohen Reh, Hirsch und Hase, und nicht wenige können auch dem Menschen gefährlich werden. "Wildkrankheiten - Aujeszky, Staupe, ASP und Co." stellte der Referent, Tierarzt Andreas Frank, bei der Wanderversammlung der Jäger in Dietersberg im Gasthaus Michl.
Thema Schweinepest
Und das Interesse war groß: BJV-Kreisgruppenvorsitzender Stefan Frank freute sich über einen vollen Saal und wies auf die sehr große Bedeutung der Hygiene bei der Wildbret-Behandlung hin.
Thema Nr. 1 war natürlich die ASP, die Afrikanische Schweinepest, die sich immer bedrohlicher der Bundesrepublik nähert und sich auch für die Hausschweinzucht als extrem gefährlich erweisen könne. "In Tschechien ist sie aufgetaucht, aber angeblich inzwischen ausgerottet worden", stellte der Tiermediziner und Jäger fest. Es handle sich dabei um einen einzigartigen Virus mit einer Inkubationszeit von fünf bis sieben Tagen und einem fast immer tödlichem Verlauf. Die Wildschweine bekämen hohes Fieber und suchten kühle und sumpfige Gegenden auf.
Frank zeigte anhand einer Karte die Fälle von ASP unter anderem im Baltikum, in Weißrussland, der Ukraine, Polen, Ungarn, Belgien, Rumänien, Serbien und der Slowakei. Impfstoff werde wohl erst in fünf bis zehn Jahren zur Verfügung stehen. Für den Menschen sei die ASP allerdings harmlos.
Anders liege der Fall bei der Aujeszky-Krankheit, die viele Wildschweine latent passiv in sich trügen. Ausbrechen könne sich auch durch Stresssituationen. Hunde, die bei der Jagd mit infizierten Wildsauen in intensiven Kontakt kämen, seien gefährdet., denn es gebe zwar eine Impfung für Schweine, aber nicht für Hunde.
Viele Bedrohungen
Weiter ging es zu den Bakterienerkrankungen wie Botulismus, Strahlenpilz, Milzbrand oder Tuberkulose etwa beim Rotwild und Tularämie beim Hasen, die auch auf Menschen übergreifen könne, wie kürzlich erst im Raum Schwandorf passiert.
Ekto- und Endoparasiten wie Zecken, Läuse, Flöhe, Milben, Dasselfliegen, Lungenwürmer, Trichinen oder Bandwürmer machten den Wildtieren ebenfalls zu schaffen - der Tierarzt zeigte Fotos von befallenen Exemplaren. Jüngstes Beispiel sei der amerikanische Leberegel, der schon die Rotwildbestände im Veldensteiner Forst befallen habe. Wertvolle Tipps und wichtige Verhaltensmaßregeln nahmen die Waidmänner vom Fachvortrag mit nach Hause.
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