So groß war die Menge der Interessenten für das Silvesterkonzert, dass die vorgedruckten Eintrittskarten ausgingen und auch die Programme knapp wurden. Mit der Fanfare "Spirit of Brass" von Enrique Crespo begrüßte die Silba Brass Band die Zuhörer, die in vollem Bläserklang schwelgen durften. Bei den folgenden Chorälen beeindruckte der stimmige Gesamtklang aus Orgel und Blechbläsern, den Gerd Henneckes intelligente Registrierung und die abgestimmte Dynamik der Brass Band erzeugten. Bei Johann Sebastian Bachs Choral "Wachet auf ruft uns die Stimme" kamen alle Bläserstimmen, sogar die Tuba (Fabian Graf) und das Euphonium (Wolfgang Vögele), zu Soloauftritten, was die Vielfalt des Bläserklangs sehr schön demonstrierte. Doreen Deyerls strahlendes Trompetensolo machte "Lobet den Herren" zu einem Gänsehaut-Erlebnis.
Die Suite Gothique op. 25 des in Deutschland nicht sehr bekannten französischen Romantikers Léon Boëllmann war der grandiose Auftritt der großen Schmid-Weigle-Orgel. Insbesondere das "Prière a Notre Dame" spielte Hennecke mit schwelgerischer romantischer Registrierung und intensivem Einsatz des Brustschwellwerks. Ein Klangerlebnis, das Lust auf andere Orgelwerke des mit nur 35 Jahren verstorbenen Komponisten machte.
Ein ganzer Gegensatz dazu war das Medley "Brass goes Gospel" mit seinen jazzigen Harmonien und komplexer Rhythmik. Sehr dynamisch mit strahlenden Trompeten (Felix Eckstein und Josef Niklas) war "Rock my Soul". Für "Down by the Riverside" wurden Dämpfer in die Blasinstrumente eingesetzt, die den Klang völlig veränderten. Tim Winkler brillierte mit einer grandiosen Posaune.
Ganz weich und geradezu zart interpretierten die Bläser "Gabriellas Song" aus dem schwedischen Film "Wie im Himmel". Hier hatte Verena Luber am Horn einen starken Auftritt. Den Abschluss machten Hennecke und die Silba Brass Band mit dem "Halleluja" aus Georg Friedrich Händels "Messias". Im Wechsel und gemeinsam mit der Orgel spielten die Bläser Händels gewaltigen Chorsatz. Mancher im völlig mitgerissenen Publikum hätte gerne laut mitgesungen: "Denn Gott der Herr regieret allmächtig." Großer Beifall belohnte die Musiker für ein gelungenes Konzert.














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