"Wir wollten aus Sicherheitsgründen keine Zuschauer auf dem Gelände", meint Manager Bernhard Dobler von der MHVV (Maxhütte-Verwaltungs- und Verwertungsgesellschaft) zu unserer Zeitung, als er uns die Einzelheiten bekanntgibt. Zu unübersichtlich sei das Areal, um die spektakuläre Sprengung an die große Glocke zu hängen.
Deswegen beschlossen die Beteiligten, Stillschweigen zu bewahren über den Termin der Aktion. Drei Tage brauchten die Spezialisten der Bohr- und Spreng-GmbH Lehmeier aus Traunfeld, um den Riesen perfekt vorzubereiten. Anfang der 60er Jahre war der Kamin des Kraftwerkes aus Ziegeln und Klinkern errichtet worden, 75 Meter ragte er im Süden des Geländes in der Nähe der Kühltürme empor und tat seinen Dienst bis zum Ende der MH 2002.
Im Jahr 2012 hatten ihn Aktivisten vom Asamnet als Aprilscherz mittels Nebelmaschine noch einmal rauchen lassen, aber nun ist auch das vorbei: Aus Sicherheitsgründen musste der jetzt 18 Jahre außer Betrieb befindliche Schlot nun beseitigt werden.
Die Löcher für die Sprengladungen waren alle gebohrt und befüllt, als der Sprengmeister am Donnerstag um 17 Uhr das Signal gab: Unter dem Wasserstrahl der Feuerwehr detonierten die Ladungen so genau, dass sich der riesige Schlot nur minimal zur Seite neigte und praktisch auf der Stelle senkrecht in sich zusammensackte. Als der Staub sich verzogen hatte, sahen die wenigen Augenzeugen aus ihrer Sicherheitsentfernung von 150 Metern rund 400 Kubikmeter Bauschutt auf einem relativ kompakten Haufen liegen - alles war klar gegangen, die Erleichterung war groß
Die über 520 Tonnen Material werden jetzt in Haufen gelagert und beprobt: Die Firma Protect Umwelt untersucht die einzelnen Fraktionen auf eventuelle Belastungen, dann wird entschieden, was damit passiert.
Bernhard Dobler jedenfalls ist froh, dass zum einen alle dichtgehalten haben und zum anderen alles perfekt glatt verlaufen ist. Wieder ist ein Stück Maxhütten-Geschichte den Weg alles Irdischen gegangen. Als nächstes steht der Abriss des alten Kraftwerks an.
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