Die zwei jungen Männer gingen ganz gezielt vor und wollten klare Fakten zu schaffen. In der Nacht zum Faschingssonntag gelang ihnen das. In unmittelbarer Nähe des Sulzbacher Feuerwehrhauses in der Bayreuther Straße steuerten sie einen dort geparkten "motorisierten Krankenfahrstuhl" an. "Es handelt sich um einen Kleinstwagen, dessen Höchstgeschwindigkeit auf 25 Stundenkilometer begrenzt und der mit einem kleinen Versicherungskennzeichen versehen ist, ähnlich wie Mofas", erläutert Hauptkommissar Peter Krämer von der im Schloss untergebrachten Polizeiinspektion.
Auf eben dieses Vehikel hatten es ein bei der Polizei nicht ganz Unbekannter (19) - Vorahndungen unter anderem wegen Sachbeschädigung, Körperverletzung, Einbrüchen und Diebstählen - und sein drei Jahre älterer Komplize abgesehen. Ausgerüstet mit einem Bunsenbrenner verschafften sie sich Zugang zum Fahrzeug. Ob die Tür versperrt war oder gewaltsam geöffnet wurde, ließ sich hinterher nicht nachvollziehen.
Fest indes steht, so Krämer, dass sich das Duo weitgehend geständig zeigte. Von daher wissen die Ermittler, wie die Täter zu Werke gingen: Sie zündeten das mitgebrachte Werkzeug an und brannten damit im Bereich des Radios drauf los - bis das ganze Auto in Flammen aufging. Als die Feuerwehr ausrückte, war schon nichts mehr zu retten. Übrig blieb lediglich ein schwarzes Gerippe aus Stahl - von der Leichtbaukarosserie so gut wie nichts mehr zu sehen.
Als Zeuge bei Gericht
Brandleider war ein 28-Jähriger aus Sulzbach-Rosenberg. Ihn wollte zumindest der Jüngere der zwei Brandstifter treffen. Und zwar aus Rache! Der junge Mann hatte sich über eine Zeugenaussage des Fahrzeugbesitzers - er ist nicht krank, sondern lenkte dieses Auto, um unterwegs ein Dach über den Kopf zu haben - in einem Gerichtsprozess geärgert. Damals war der 19-Jährige wegen Dieseldiebstahls angeklagt. In der Nacht zum 11. Februar wollte er dem einstigen Zeugen als Revanche wohl einen Denkzettel verpassen - in einer Art von Selbstjustiz.
In Mitleidenschaft gezogen wurden in der Brandnacht auch zwei Fenster eines angrenzenden Wohnhauses. "Da hätte durchaus Schlimmeres entstehen können", schätzt stellvertretender Inspektionsleiter Krämer. Der Gesamtschaden liege bei mehreren Tausend Euro.
Bekannter meldet sich
Der Sprecher macht bei alledem keinen Hehl daraus, dass "Kommissar Zufall" bei der Aufklärung dieser vorsätzlichen Brandstiftung Pate stand. In den zurückliegenden Tagen habe sich demnach ein Bekannter der zwei Verdächtigen auf der Wache gemeldet. Er wisse von dem Delikt und wer es begangen habe, informierte er. Der Rest bis zur Vernehmung war überwiegend polizeiliche Routine.













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