"Die Situation ist sehr schwierig", meint Fred Tischler und legt die Stirn in Falten. Dabei ist das noch stark untertrieben. Denn in Corona-Zeiten wäre beinahe das gesamte Programm der Kulturwerkstatt zusammengebrochen. Immerhin aber, so freut sich Nina Mutzbauer vom Stadtmarketing, sei es gelungen, viele Auftritte, die teils schon ausverkauft sind, ins nächste Jahr zu verlegen.
Die tatsächlich realisierten Auftritte seien im Sommer noch relativ gut zu verkaufen gewesen. Jetzt, in der kühleren Jahreshälfte, muss wieder in den Saal gezogen werden. Und das macht corona-bedingt natürlich Probleme.
Doch Tischler und Mutzbauer haben, wie sie uns im Gespräch versichern, eine tragbare und fast perfekte Lösung gefunden: "Wir sind vom Seidel-Saal mit seinen bis dato 30 verfügbaren Plätzen ins Capitol mit rund 70 möglichen Besuchern gezogen." Dort können die Abstandsregeln eingehalten werden, und mehr als 70 Leute will Tischler auch in Sorge um die Gesundheit seiner Besucher nicht reinlassen.
Teils gleich zwei Auftritte
Nina Mutzbauer erläutert kurz das Werkstatt-Konzept: "Telefonische Anmeldung bei uns mit allen Kontaktdaten, Angabe der Gruppengröße, dann Vorbereitung der Bestuhlung mit entsprechenden Inselgruppen oder Einzelsitzen, alle nummeriert, Maskenpflicht beim Gang zum Platz, Getränke unterwegs mitnehmbar." Das hat sich jetzt schon bei einigen Veranstaltungen bewährt. Und wenn es der Vorverkauf hergibt, setzt die Kulturwerkstatt zwei Auftritte an einem Abend an: um 18.30 und um 21 Uhr, jeweils mit vollem Programm. Den Künstlern ist das Recht, kommen sie auf diese Weise annähernd auf die eingeplanten Einnahmen.
So wird es bei den 2020er-Veranstaltungen immer sein. Und auch für nächstes Jahr plant Tischler schon wieder echte Kracher ein: Monika Rasch, Joschi-Schneeberger- Trio, Gankino Circus, die NouWell Cousines und viele mehr. Der Vorverkauf läuft gut. Ein weiteres Highlight will die Kulturwerkstatt 2021 anbieten: Vom 9. bis 18. Juli werden die Knorr-von-Rosenroth-Festspiele im Schloss hoffentlich viele Besucher anlocken: "Wir planen für jede der sechs Vorstellungen 300 Leute ein", kündigt Tischler an. Es dürften zwar 400 kommen, aber er will auf der sicheren Seite bleiben. Zwischendrin werden Musik- und Kabarett-Auftritte (unter anderem mit Rolf Miller) das Programm komplettieren. "Daraus sollen sich einmal die Sulzbach-Rosenberger Kleinkunsttage entwickeln", lautet der Plan.
Es bleibt spannend
Für 2021 ist übrigens geplant, die Kapazität des Seidel-Saals von 30 auf 50 Besucher zu erhöhen und auch dort wieder mehr Veranstaltungen anzubieten. "Es bleibt spannend, wir wollen weiterhin viel bieten", meint Tischler, und seine Kollegin Nina Mutzbauer versichert: "Wir sind äußerst flexibel und können unsere Kunden sofort benachrichtigen, wenn ein Konzert verschoben werden muss." Hoffentlich hält sich das 2021 in Grenzen.
Vorschau
- Lichtmann & Rupprecht: The Next Generation
Der für Freitag, 13. November geplante Auftritt ist abgesagt. - Wellküren
Am Freitag, 20. November, ist ein Nachhol-Gastspiel vorgesehen. - Lisa Wahlandt: Die drei Damen
Auch der Auftritt von Lisa Wahlandt am Freitag, 27. November, soll stattfinden. - Heye’s Society – pure New Orleans Hotjazz Sextett
Das für Sonntag, 18. Oktober, geplante Konzert ist verlegt auf 28. März 2021. - Kirche & Wirtshaus mit Pfiff
Die Veranstaltung am Sonntag, 11. Oktober, in der Vituskirche Illschwang und im Weißen Ross ist abgesagt und soll am Sonntag, 10. Oktober 2021, nachgeholt werden. Bereits gekaufte Karten behalten ihre Gültigkeit.
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