(aks) Ihre spürbare Leidenschaft für die Musik – und das erleichterte Lächeln nach der gelungenen Präsentation auf der Bühne des Rathaussaals.
Den zahlenmäßigen Schwerpunkt im Fach Klavier spiegelte auch das Programm des ersten Studentenkonzerts wieder. Gleich sechs Pianisten stellten sich dem Publikum vor, geschickt verteilt auf die Polarisationspunkte des Abends, den grundklassischen und den klassisch-moderneren Werken.
Mit zwei Sätzen der großen Beethoven-Sonate „Pathétique“ setzte John Phillips gleich zu Beginn ein Ausrufezeichen hinsichtlich des Gesamtniveaus des Konzerts. Wie alle ihre Jungpianisten-Kollegen verzichtete auch Shun-Jung Hus beim versierten „Isoldes Liebestod“ in der Bearbeitung von Richard-Wagner-Schwiegervater Franz Liszt völlig auf Gedächtnisstützen in Notenform.
Nicholas Han widmete sich in zupackender, routinierter Manier Frédéric Chopins Scherzo Nr. 2, Shuk-Ki Wong hauchte Johann Sebastian Bachs Italienischem Konzert meditative und emotionale Schwingungen ein. Furchtlos stellte sich Shu-Han Shen den nicht gerade wenigen technischen Herausforderungen von Maurice Ravels „Gaspard de la Nuit“, Kelsey Lee brachte den musikalischen Farbrausch der Klaviersonate Nr. 5 des Synästhetikers Alexander Skrjabin zur Explosion.
Aber auch die Offerten aus der Streicher-Abteilung ließen aufhorchen: Yagmur Erdogan transferierte Bachs Solo-Suite Nr. 2 vom angestammten Cello ins höhere Register, Weichao Zhu beeindruckte mit einem Violin-Serenaden-Block aus Niccolo Paganinis „Cantabile“, Alexander Glasunows „Meditation“ und Peter Tschaikowskis „Melodie“. Den einfühlsamen Klavierpart dazu steuerte SRIMF-Professorin Antoniya Yordanova von der Folkwang-Universität der Künste in Essen bei.
Einen ungestümen, wilden Ausritt in die zeitgenössische Kompositionswelt von John Corigliano unternahm Aihua Zhang: Angetrieben von SRIMF-Professor Christopher Taylor am Flügel, legte die Violinistin wie entfesselt los und bewies nachhaltig, dass der Funke der Begeisterung keine melodiösen Bahnen benötigt, um aufs Publikum überzuspringen.
Die ansonsten nicht vorhandenen Bläser vertrat Fagottist Arjuna Sivapala sehr würdig mit einer Sonate von Paul Hindemith, deren Klavierpart SRIMF-Professor Iva Kyurkchiev von der Anton-Rubinstein-Musikakademie in Düsseldorf umsetzte.
Den Abend beschloss der erste Satz aus Robert Schumanns Klavierquintett op. 44 mit den spannungsgeladenen, hoch motivierten Studenten Aihua Zhang (Violine), Hanna Packard (Violine), Yagmur Erdogan (Viola) und Zeru Wang (Klavier) sowie Caitlin McConnell als unterstützendem Motor am Violoncello.
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