Sulzbach-Rosenberg
26.09.2018 - 11:24 Uhr

Liberale Senioren fordern Stärkung des ländlichen Raums

Wohnungsmangel, Luftverschmutzung, Verkehrskollaps: Die Metropolen platzen aus allen Nähten. Trotzdem zieht es die Jugend in die Großstädte. Wer soll sich in Zukunft um die Älteren auf dem Land kümmern?

Über eine lebhafte Diskussion freuen sich (von links) Kreisrat Martin Pöllath, Stadtrat Karl-Heinz Kreiner, Landtagskandidat Kilian Taubmann, Bezirkstagskandidat Christian Weiß, der Bezirksvorsitzende der Liberalen Senioren, Horst Friedrich, und 3. Bürgermeister Hans-Jürgen Reitzenstein. Bild: gac
Über eine lebhafte Diskussion freuen sich (von links) Kreisrat Martin Pöllath, Stadtrat Karl-Heinz Kreiner, Landtagskandidat Kilian Taubmann, Bezirkstagskandidat Christian Weiß, der Bezirksvorsitzende der Liberalen Senioren, Horst Friedrich, und 3. Bürgermeister Hans-Jürgen Reitzenstein.

"Die Bundes- und Landespolitiker haben den ländlichen Raum aus dem Auge verloren! Es wird zu wenig in Landstriche investiert, die von Dörfern und Kleinstädten geprägt sind", erklärte 3. Bürgermeister Hans-Jürgen Reitzenstein zur Begrüßung des Bezirksvorsitzenden der Liberalen Senioren, Horst Friedrich.

Die Bedeutung des Themas machte Friedrich gleich zu Beginn seines Vortrags klar: 60 Prozent der Deutschen leben in Städten und Gemeinden mit weniger als 50 000 Bürgern. Mehr Einwohner haben nur 200 von 11 300 Kommunen. Aber die ländlichen Regionen schrumpfen. Vor allem die Jugend wandert ab. Die Gründe sind vielfältig: Es fehlt an attraktiven Einkaufsmöglichkeiten, Kneipen und Kinos schließen, der öffentliche Nahverkehr und das Internet lahmen.

"Deutschland ist gespalten in blühende, pulsierende Metropolen auf der einen Seite und schwächelnde, vor allem überalternde ländliche Räume auf der anderen", sagte Friedrich. Mehr Wohnungen in den Städten zu bauen, könne doch keine Lösung sein. Wie kann man nun die immer älter werdende Landbevölkerung mit Ärzten, öffentlichen Verkehrsmitteln, Pflegeplätzen und anderem versorgen?

Friedrich stellte dazu die Forderungen der Liberalen Senioren an die Politik vor: Verbesserung der Ärzteversorgung auf dem Land, neue Konzepte für öffentlichen Nahverkehr, Werbeoffensiven, Grundversorgungspflicht für Sparkassen.

In der Diskussion stellte FDP-Landtagskandidat Kilian Taubmann die Versorgung mit schnellem Internet und Mobilfunk auf dem Land als zentrales Zukunftsthema heraus. Viele Dienstleister könnten problemlos auf dem Dorf arbeiten, wenn die Infrastruktur stimme. Hier sei Deutschland gegenüber vielen anderen Ländern weit zurück. FDP-Bezirkstagskandidat Christian Weiß fasste zusammen: "Wenn wir auf dem Land die Bedingungen für die Älteren verbessern, wird das Land auch für die Jüngeren attraktiver!" Damit wäre dann nicht nur das Problem der Betreuung Pflegebedürftiger im ländlichen Raum lösbar, es wäre auch ein Beitrag zur Bewältigung der Wohnungsnot in den Großstädten.

 
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