Der Politiker aus Berlin, der von Beruf Verdi-Gewerkschaftssekretär ist, wird begleitet vom Oberpfälzer Spitzenkandidaten der Linken Marius J. Brey (Cham) und den Landtagskandidaten Eva Kappl (Schwandorf) sowie von Wolfgang Bernt, der im Stimmkreis Amberg-Sulzbach als Direktkandidat antritt. Riexinger freut sich, als Passanten ihm spontan zusichern, heuer seine Partei zu wählen, weil sie für die kleinen Leute mehr übrig habe, die Großen immer mehr bekämen und sich die regierenden Parteien immer mehr vom Volk entfernten.
Gern nimmt der Linken-Vorsitzende diese Vorlage auf. "Wir erleben gerade hier in Bayern einen enormen Zulauf, es herrscht Aufbruchstimmung". Ganz der Wahlkämpfer nennt er als wichtige Ziele seiner Partei ein staatliches Bauprogramm, das 40 000 Sozialwohnungen schaffe und eine echte Mietpreisbremse, da auch hier die Mieten um 45 Prozent gestiegen seien. "Wohnraum muss bezahlbar bleiben", fordert Riexinger.
Die Bekämpfung des Pflegenotstandes mit einer ausgewogenen Personalbemessung mit 14,50 Euro Mindestlohn nennt er als weitere Forderungen seiner Partei, die nach Aussagen von Marius J. Brey erstmalig sehr gute Chancen habe, in Bayern am 14. Oktober die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen. "Ich spüre die Bewegung im ganzen Land, wir erleben Zuwächse, die Leute tragen ihren Unmut bei auf die Straße, den wir ins Parlament tragen werden", gibt sich der studierte Politologe überzeugt. Direktkandidat Wolfgang Bernt ergänzt im Bürgergespräch, dass im Freistaat eben nicht wie die CSU behaupte, paradiesische Verhältnisse herrschen, sondern vielerorts soziale Probleme auftreten und trotz der guten wirtschaftlichen Lage Leiharbeit und befristete Arbeitsverhältnisse zunehmen würden. "Auch bei der ärztlichen Versorgung und beim öffentlichen Personennahverkehr sind auf dem flachen Land Verbesserungen notwendig", so Bernt.
Nachdem Bürgermeister Michael Göth an Bernd Riexinger ein Begrüßungsgeschenk ausgehändigt und für bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen und weitere Förderung der Digitalisierung geworben hatte, brach der Gast aus Berlin auch eine Lanze für Menschen, die durch Arbeitsplatzverlust in Armut leben.
"Hier setzen wir uns für eine Grundsicherung von 1050 Euro im Monat ein. Von Parteien wie der AfD würden die Leistungen der Bedürftigen, aber auch die Befugnisse der Gewerkschaften weiter beschnitten werden. Hier hat meine Partei eine klare Position gegen die Rechtsextremisten und ihren Rassismus. Da hilft es auch nicht, wenn die CSU mit AfD-Sprache spricht. Denn diese Leute wählen dann lieber das Original."
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