Sulzbach-Rosenberg
16.05.2018 - 17:30 Uhr

45. Frühlingsblasen des DekanatsposaunenchorSulzbach-Rosenberg in Schwend: Mitreißend und auch romatisch

Alles grünt und blüht. Und so bindet der Dekanatsposaunenchor des evangelischen Bezirks Sulzbach-Rosenberg einen fröhlich bunten Melodien-strauß und lädt ein zum Frühlingsblasen. Auf einer sonnigen Wiese, inmitten der sprießenden Natur, erfreuen rund 80 Bläser eine große Zuhörerschar - mit dem Posaunenchor Schwend als Gastgeber. Dieser feiert heuer 60-jähriges Bestehen.

"Allein Gott die Ehre" bedeutet der Bläsergruß, wenn die Musiker nach einen Konzert ihre Instrumente gen Himmel heben.  	Bilder: cog (2)
"Allein Gott die Ehre" bedeutet der Bläsergruß, wenn die Musiker nach einen Konzert ihre Instrumente gen Himmel heben. Bilder: cog (2)

Sulzbach-Rosenberg/Schwend. 50 Jahre lang hat Georg Schötz das Ensemble geleitet. Jetzt ist er in die Reihen der Bläser zurückgekehrt und hat den Dirigentenstab an Tim Winkler weitergegeben. Winkler zeigte bei dem feierlichen "Deo dicamus gratias", wie souverän und klar er die Bläser führen kann.

Kurt Lehnerer, Leiter des Dekanatsposaunenchors, stellte fest, dass die Bläser des Dekanats schon zum 45. Mal zum Frühlingsblasen einladen. Dabei seien zwei Traditionen entstanden: hervorragendes Wetter und eine gute Kollekte. Er bat die Besucher auf der Wiese oberhalb von Schwend um Spenden für die Posaunenchorarbeit im Dekanat, insbesondere zur Ausbildung der Jungbläser: "Sie sind unser größter Schatz."

Stets bestens disponiert

Feierliche Kompositionen aus Barock und Romantik, mitreißende Spirituals, erhebende Choräle, aber auch Volkslieder gehören zum Repertoire der Posaunenchöre. Ob die romantische Klangfülle von Friedrich Silchers "Herr Gott, dich loben wir" oder der mitreißende Schwung von "Glory, Glory, Halleluja", alte, vertraute Lieder wie "Am Brunnen vor dem Tore" und "Nun will der Lenz uns grüßen" - immer zeigten sich die Bläser bestens disponiert.

Alle Instrumente waren gut besetzt. Obwohl sie nur eine gemeinsame Probe hatten, gelang es Lehnerer, die Musiker aus zehn verschiedenen Chören zu einer harmonischen Einheit zusammenzuschweißen. Ihre Spielfreude war spürbar, und unter Lehnerers sehr präzisem, achtsamen Dirigat entwickelte sich ein ausgewogener, sehr farbiger Klang.

Dekan Karlhermann Schötz ging in seiner Ansprache von Psalm 150 aus. Hier fordert der Psalmbeter dazu auf, Gott mit Posaunen und Pfeifen zu loben. "Wer diesen Psalm singt und betet", so Schötz, "übt schon für das ewige Gotteslob, das im Himmel erklingt." Halleluja sei eine Gegenstimme zu allen irdischen Klagen und eine Demonstration gegen alles Kriegsgeschrei.

Keine Melodie

Deshalb sei das Bläsertreffen eine Demonstration für Menschenfreundlichkeit und ein Gegenklang zu menschenfeindlichen Demonstrationen. Dann bat der Dekan die Bläser, die Töne a - g - d - e zu spielen. Das ergab keine Melodie, aber Schötz erklärte, das stehe für "Allein Gott die Ehre", die deutsche Übersetzung des lateinischen Leitspruchs der Bläser "Soli Deo Gloria".

Die Zuhörer waren bei drei Liedern eingeladen mitzusingen, aber auch bei anderen Stücken war leises Summen zu vernehmen - weil die Bläser Herzen berührten. Mit strahlenden Klängen von Johann Sebastian Bachs "Gloria sei dir gesungen" wollten die Akteure das Konzert beenden, aber die Besucher klatschten so ausdauernd, dass die Chöre als Zugabe noch "Nehmt Abschied, Brüder" spielten.

 
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