Nach dem Abschluss der Förderturmsanierung im Jahr 2018 begannen die Planungen für die Umfeldgestaltung des Fördergerüstes. In einer Arbeitsgruppe mit Planer Josef Starkl, bei der auch einige ehemalige Bergmänner mitarbeiteten, kristallisierte sich nach Angaben der Stadtverwaltung schnell heraus, das dass Thema Bergbau und Verhüttung umfassend aufgearbeitet werden müsse.
Dazu wurde ein Gesamtkonzept ausgearbeitet unter Einbindung der Stationen Annaschacht-Gelände, Schaustollen Max, Maxhüttenabteilung im Stadtmuseum, Nord- und Südschleife des Bergbaupfades sowie Infozentrum Schlackenberg. Im Bauausschuss stießen die von Josef Starkl vorgestellten Planungen auf einhellige Zustimmung.
Für das erste Teilprojekt "Annaschacht" stünden Förderungen, unter anderem aus dem Leader-Topf, in Aussicht. Auch für die Überplanungen von Schaustollen Max und Bergbaupfad könnten ähnliche Zuschüsse beantragt werden. Die Kosten für die Geländesanierung am Förderturm lägen etwa bei 200 000 Euro. Mit der baulichen Umsetzungsphase könne im Jahr 2021 gerechnet werden.
"Der Bau der Schachtanlage, das historische Gebäudeensemble mit seinen Funktionen, die Arbeitsweise der hier beschäftigten Menschen, die Funktionsweise des Fördergerüstes - all dies soll in lebendiger und anschaulicher Weise am Förderturm vermittelt werden", nennt Josef Starkl Details. Hierzu würden neben dem Fördergerüst und dem Schachthallenboden noch weitere originale Großexponate aus der Montangeschichte gezeigt.
"Anhand historischer Fotos, Illustrationen und Pläne werden die Aspekte der Schachtanlage auf über dem Gelände verteilten Bild- und Texttafeln beschrieben. Weiterhin können auf dem eigenen Mobiltelefon digitale Inhalte abgerufen werden, eine englische Sprachversion sowie eine Navigation zu den weiteren Stationen der Montangeschichte", benannte der Planer im Bauausschuss. Künftig sollen die Besucher am Ende der Stichstraße "Am Förderturm" von einer Begrüßungsstele empfangen werden. Hier beginne die Führungslinie und folge einem Weg mit elf didaktischen Stationen. Das Museumsgelände sei rund um die Uhr geöffnet. Der barrierefreie Durchgangsweg diene auch als Fußweg zur Dr.-Fritz-Pirkl- Straße.
"Die erste westliche Hälfte des Weges verläuft ebenerdig und hat von oben betrachtet die Form des Bergbausymbols ,Schlägel und Eisen'. Besteigt man das Fördergerüst bei einer Führung, betrachtet man das Gelände von einer Drohne oder einem Flugzeug aus, oder navigiert man mit Hilfe eines Satellitenfotos, so ist dieser Ort dadurch weithin als Station der Montangeschichte deutlich erkennbar", verweist Josef Starkl auf eine Besonderheit.
Durch die umgebende Grünfläche, Bäume sowie flankierende Bänke und Liegen sei dieser Bereich auch als Park zum Verweilen geeignet. Die zweite östliche Hälfte des Weges verlaufe über eine Rampe und eine Brücke über dem historischen Boden der Schachthalle, vorbei am Fördergerüst. Die Bodenplatte der Schachthalle sowie das Fördergerüst seien eingezäunt und könnten nur im Rahmen einer Führung begangen werden.
Viel Information an zwölf Stationen
Untertagebau im St.-Anna-Schacht (01)
Eisenerz für die Maxhütte (02)
Der Weg des Erzes (03)
High-Tech bis in 115 Metern Tiefe (o4)
Die bauliche Entwicklung des Schachtgeländes (05)
Herzstück der Betriebsgebäude: Die Schachthalle (o6)
Pressluft – ein unerlässliches Medium (07)
Auf und ab – das Fördergerüst (08)
Antriebsenergie für das Fördergerüst – der Maschinenraum (09)
Elektroloks und Hunte (10)
„Der letzte von St. Anna“ – der Betrieb wird eingestellt (11)
Montangeschichte Sulzbach-Rosenbergs: Darstellung der weiteren vier Stationen (12)
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