Maria Radl, Hausdame und Leitung des Teams, erläutert unserer Zeitung in einem Interview, was es damit auf sich hat.
ONETZ: Was genau können wir uns unter der neuen Berufsgruppe vorstellen und warum ist man im Anna-Krankenhaus diesen Schritt gegangen?
Maria Radl: Um alle Patienten gut und angemessen versorgen zu können, muss der Krankenhausalltag genau strukturiert sein. Neben der medizinischen und pflegerischen Versorgung brauchen Patienten auch einen Ansprechpartner, der sich um alle Anliegen "dazwischen" kümmert.
Es fängt an bei der Getränkeversorgung, geht über das Bringen der morgendlichen Zeitung, Kioskbesorgungen, Speisenauswahl und -zusammensetzung bis hin zum aufgeschüttelten Kissen. Darüber hinaus sind ein offenes Ohr und ein wenig Zeit für den Patienten oftmals das, was ihm noch fehlt. Diese Aufgabe übernehmen die Servicekräfte, wir entlasten damit unsere Pflege und hoffen, dass unsere Patienten noch zufriedener mit dem St.-Anna-Krankenhaus werden.
ONETZ: Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag im Patientenservice aus?
Unser Arbeitstag beginnt pünktlich um 7 Uhr auf Station mit der Verteilung des Frühstücks. Nach dem Abräumen bestücken wir unseren Servicewagen mit frischen Getränken, im Anschluss beginnen wir mit unserer Hauptarbeit, die darin besteht, den Patienten nach seinen Essenswünschen zu fragen. Neben wählbaren Komplett-Menüs sind auch ganz individuell gestaltbare Essenskomponenten vorhanden.
Über spezielle Diäten, Allergien oder Sonderkostformen klären wir den Patienten ebenfalls auf. Außerdem bieten wir Getränke und Tageszeitung an, lüften, halten im Zimmer Ordnung, beziehen Betten und reinigen den patientennahen Bereich.
Ob kleine Kioskbesorgungen, Aufladen der Telefonkarte oder auch mal nur das Reichen einer helfenden Hand zum Aufstehen - wir nehmen uns die Zeit. Im Anschluss versorgen wir die Patienten auch noch mit dem Mittagessen und kümmern uns um genügend Tee und Kaffee für nachmittags.
ONETZ: Als „Hausdame“ haben Sie die Aufgabe bekommen, die neue Berufsgruppe zu begleiten und zu etablieren. Was hat Sie daran gereizt?
Ich fand es sehr spannend, den Service-Gedanken für unsere Patienten verwirklichen zu können. Es bereichert, mit einer Kleinigkeit Großes zu bewirken und den Aufenthalt der Patienten angenehmer zu gestalten. Es ist eine abwechslungsreiche Herausforderung, die verschiedene Aspekte aus den Bereichen der Küche, Hauswirtschaft und des Service vereint.
Die Aufgabe, den unterschiedlichen Charakteren und individuellen Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden, macht jeden Tag herausfordernd und spannend. Die Zusammenarbeit mit den anderen Berufsgruppen auf den Stationen klappt hervorragend und macht viel Freude.
ONETZ: Wie soll der Patientenservice in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden?
Mein Ziel bzw. Wunschgedanke ist es, den Patienten in naher Zukunft auch einen Ganztagsservice anbieten zu können - vielleicht unsere Angebotspalette auszuweiten und mit Komfortelementen zusätzlich noch andere Bedürfnisse zu bedienen. Das Schöne am Service ist, dass er nie stillsteht, immer mit den Wünschen wächst und sich stetig weiterentwickeln kann. Meine Ideen haben stets offene Ohren gefunden, vor allem bei meiner direkten Ansprechpartnerin, Pflegedirektorin Sabine Hirsch.
Hohe Zustimmung
In den letzten Jahren hatte das St.-Anna-Krankenhaus kontinuierlich eine Patienten-Weiterempfehlungsquote von 91 bis 92 Prozent (Bundesdurchschnitt 82 Prozent). Vorstand Klaus Emmerich hatte bei der Service-Vorstellung eine noch bessere Nachricht: „Aktuell haben wir uns nochmals verbessert auf 93 Prozent und sind damit Spitzenreiter in der nördlichen Oberpfalz.“



















 
 
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