Schon 2016 nahmen die Stegers Kontakt mit der Regierung der Oberpfalz in Regensburg auf, die für die Förderung solcher Vorhaben zuständig ist. Dort zeigte man sich positiv überrascht, dass Privatleute und nicht, wie sonst üblich, Baugesellschaften Interesse am sozialen Wohnungsbau zeigen. Vor allem einkommensschwache Bürger sollen dadurch die Möglichkeit erhalten, an bezahlbaren Wohnraum zu kommen. Die Stegers holten sich also eine Förderzusage und planten mit dem Architekturbüro Eberhardt-Vogel-Hirsch (EVH) nach den Vorgaben der Regierung das Projekt auf ihrem erworbenen Grundstück an der Schwedenmühle, Sulzbacher Straße 2. Entstanden ist dort in den letzten zehn Wochen ein rechteckiges Gebäude mit 1074 Quadratmetern Wohnfläche. Es beherbergt 16 Wohnungen zwischen 55 und 105 Quadratmetern in Untergeschoss, Erdgeschoss, erstem und zweitem Stock. Bezugsfertig soll es am 1. Dezember sein, das Richtfest ist schon demnächst geplant.
Das Gebäude haben Handwerker aus der Region in einer neuartigen Mischbauweise errichtet. Die tragenden Innenwände sind aus Beton, was vor allem für Brand- und Schallschutz-Vorgaben wichtig ist. Die Außenwände dagegen bestehen aus Holz und tragen ebenfalls die Betondecken. "Das Modell haben wir gemeinsam mit dem Ingenieurbüro für Baustatik Günter Pirner und dem Ingenieurbüro für Bauphysik Benjamin Standecker entwickelt", blickt Steger zurück. Ein Satteldach mit Ziegeln wird in ein paar Tagen den Bau krönen. Inklusive der unbehandelten Lärchenholzfassade sind rund 130 Kubikmeter Holz verbaut, das langfristig über 100 Tonnen Kohlendioxid bindet.
Das Gebäude der Klasse 4 stellt ein sogenanntes "Effizienzhaus 55" dar, also ein Niedrigenergiehaus, das mit wenig Heizbedarf auskommt. Die Wärme aus nachwachsenden Holz liefert hierfür das in Rosenberg angesiedelte Heizkraftwerk von Danpower. Aufgrund des schlecht tragenden Baugrundes wurde für die Bodenplatte der Boden einen Meter tief ausgetauscht.
"Die Ausstattung ist auf den heutigen, modernen Wohnstandard ausgerichtet", meint Marion Steger und verweist auf Lüftung, Fußbodenheizung, den Balkon für jede Wohnung und den hauseigenen Aufzug zur Barrierefreiheit. Auch der Garten wird mieterfreundlich gestaltet mit Spiel- und Grillplatz. In dieses Projekt investieren Marion und Christian Steger viel Zeit und Geld, denn rund zwei Millionen Euro wird das fertige Haus samt Infrastruktur kosten. 320 000 Euro Zuschuss gibt der Freistaat über die Regierung der Oberpfalz für dieses Projekt dazu und legt somit auch die Miete fest, die aus den ortsüblichen Preisen berechnet wird. Die Kaltmiete beträgt 5 bis 5,90 Euro pro Quadratmeter, je nach Einkommensverhältnisse der Mieter.
Um eine Wohnung mieten zu können, benötigt man einen Wohnberechtigungsschein, den die Stadtverwaltung (natürlich gegen Einkommensnachweis) ausstellt, erst dann kann man sich bei der Bauherrin um eine Wohnung bewerben. Die Stegers sprachen hier Hans-Jürgen Strehl und Frau Sigrid Spies vom Referat für Wohnungswesen großen Dank für die unbürokratische Hilfestellung bei dem Vorhaben aus.













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