Sulzbach-Rosenberg
17.09.2018 - 15:22 Uhr

Stollen-Dotsch in aller Munde

Bratwürste und Steaks bekommen beim Stollenfest ernsthafte Konkurrenz auf den Tellern. Und ein neues Anschauungsobjekt gibt es im Flick-Park auch.

Gitarrenvirtuosen Rainer Schmidt greift am Samstagabend in die Saiten. Bild: mfh
Gitarrenvirtuosen Rainer Schmidt greift am Samstagabend in die Saiten.

Zum 21. Mal insgesamt stand der Schaustollen Max bei der Flick-Villa im Mittelpunkt des alljährlichen Festes. Die organisatorische Verantwortung trug zum fünften Mal das Stiber-Fähnlein um seine Vorsitzende Tanja Weiß. Sie eröffnete das Stollenfest gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des Bergknappenvereins, Georg Rubenbauer, und Bürgermeister Michael Göth.

Im Vorfeld hatte der Verein in Zusammenarbeit mit Günther Senf die im Schuppen untergebrachte Schmiede renoviert und einsatzbereit gemacht. Schon von weitem hörten die Gäste die wuchtigen Hammerschläge, mit denen der Schmied das heiße Eisen zu einem einzigartigen Kunstwerk formte.

Ein kurzes Schauspiel mit dem Hauptinitiator des Festes, Peter Ostermann, verdeutlichte das breite Thema Bergbau. Gemeinsam wurde dann das Steigerlied, die Hymne der Knappen, gesungen. Bergmann Georg Schaller, der inzwischen 84 Lenze zählt, ließ mit seinen anschaulichen Erzählungen den Alltag der Bergmänner lebendig werden. Als die Sirene ohrenbetäubend durch den Schaustollen gellte, wurde den Besuchern schon etwas mulmig zumute.

Das warme Herbstwetter hatte viele Gäste an den Schauplatz im Flick-Park gelockt. An der Bar oder am wärmenden Lagerfeuer wurde der Abend lang, blieb aber bei Live-Musik des Gitarrenvirtuosen Rainer Schmidt aus Selbeith kurzweilig.

Den Sonntag läutete ein Frühschoppen mit Schafkopf-Turnier ein. Zwei Frauen mischten bei der Punktevergabe ganz vorne mit. Die Siegerprämie holte sich Anja Hirschmann aus Großenfalz. Wie schon am Vortag war zu Mittag der Stollen-Dotsch mit Apfelmus sehr begehrt. Mancher verzichtete dafür auf Bratwürste oder Steaks. Am Nachmittag füllte sich das Gelände zusehends mit Besuchern, die das Konzert der Bergknappenkapelle hören wollten.

Hintergrund:

Schaustollen Max und Schmiede

An Kindergärten und Schulen, aber auch an Erwachsene wendet sich das Angebot, die Geschichte des Bergbaus in Sulzbach-Rosenberg und den Beruf des Bergmanns kennen zu lernen. Dazu sind Bilder und Exponate im Schaustollen Max versammelt. Mit der renovierten Schmiede soll nun ein weiterer selten gewordener Beruf in den Fokus gerückt werden. Tanja Weiß: „Unser pädagogisches Konzept sieht vor, dass die Kinder bzw. Besucher unter Aufsicht auch einmal selbst den Hammer in die Hand nehmen können und so die Arbeit des Schmieds am eigenen Leib erfahren können. Dazu gehört auch die Wärme des Feuers zu spüren oder den Geruch der schwefelhaltigen Kohle wahr zu nehmen. Alle Sinne werden gefordert. Wir laden alle Kindergärten und Schulen zu diesem besonderen Erlebnis ein.“ (mfh)

Zur Eröffnung gehört das Steigerlied. Bild: mfh
Zur Eröffnung gehört das Steigerlied.
Georg Schaller erzählt im Schaustollen Max über den Bergmannsalltag in früheren Zeiten. Bild: mfh
Georg Schaller erzählt im Schaustollen Max über den Bergmannsalltag in früheren Zeiten.
Die Schmiede im Schuppen ist wieder einsatzbereit. Bild: mfh
Die Schmiede im Schuppen ist wieder einsatzbereit.
 
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