Sulzbach-Rosenberg
18.02.2020 - 15:20 Uhr

Sulzbach-Rosenberger Fernwärmenetz zieht nach Norden

Verdichtung und Erweiterung des Fernwärmenetzes sind Ziele des Danpower-Biomasse-Heizkraftwerkes. In Zeiten des Klimawandels sehen die Betreiber eine wachsende Bedeutung ihrer Energieversorgung. Jetzt wird ein Millionenbetrag investiert.

Kraftwerksleiter Michael Jakuttis überzeugt sich von der Qualität der Hackschnitzel: Der Holzbedarf am Eichelberg liegt bei etwa 80 000 Tonnen pro Jahr. Bild: ANDREAS ROYER
Kraftwerksleiter Michael Jakuttis überzeugt sich von der Qualität der Hackschnitzel: Der Holzbedarf am Eichelberg liegt bei etwa 80 000 Tonnen pro Jahr.

"Wir sparen aktuell durch die Versorgung der Haushalte und Betriebe in Sulzbach-Rosenberg jährlich etwa 35 000 Tonnen klimaschädliches CO2 ein. Mit unserer aktuell anstehenden Netzerweiterung um 1, 6 Kilometer steigern wir diese Bilanz noch weiter . Angeschlossen werden bis zur neuen Heizperiode Stadtgärtnerei und Walter-Höllerer-Realschule", sagt Kraftwerksleiter Michael Jakuttis beim Pressegespräch.

Die Baustelleneinrichtung für das Zwei-Millionen-Euro-Projekt ist bereits für Montag, 2. März anberaumt. Danach folgen verschiedene Bauabschnitte zwischen Bahnhofstraße - Philosophenweg - Kreuzerweg - J.-E.-v.-Seidel-Straße und Erlheimer Weg. Die Ausführung der Arbeiten übernehme das auf Fernwärmeversorgung und Rohrleitungsbau spezialisierte Bauunternehmen Fahrner aus Mallersdorf. Mit Stadt, Landratsamt, ÖPNV und Bauunternehmen seien sämtliche Details der Maßnahme geklärt.

"Der Startschuss fällt aus bautechnischen Gründen auf der ,Kreuzerwirt-Kreuzung' an der Nürnberger Straße und parallel im Bereich der Seidel-Straße. Weiter geht es dann voraussichtlich im Kreuzerweg sowie im Erlheimer Weg und abschließend im Philosophenweg", verweist Michael Jakuttis auf die mögliche Reihenfolge. Sämtliche Baumaßnahmen machten natürlich auch Umleitungen und Sperrungen notwendig. Hier bittet das Unternehmen alle Verkehrsteilnehmer und Anwohner um Verständnis.

Die neue Trasse (rot) verläuft von der Bahnhofstraße bis zur Realschule. Repro: oy
Die neue Trasse (rot) verläuft von der Bahnhofstraße bis zur Realschule.

"Es ist uns auch stets ein Anliegen, weitere Abnehmer entlang der neuen oder bestehenden Fernwärme-Trassen zu gewinnen, denn Kapazitäten hat das Biomasse-Kraftwerk noch genügend, um die Stadt weiter mit klimaschonender Wärme aus erneuerbaren Energien - in unserem Fall naturbelassene Holzhackschnitzel - zu versorgen", sagt der Kraftwerksleiter beim Rundgang durch die Anlagen am Eichelberg.

Wie vom Werksleiter weiter zu erfahren war, werde auch ständig an der Optimierung der Anlagen gearbeitet, um eine hohe Verfügbarkeit bei weniger Brennstoffeinsatz und gleichbleibender Strommenge zu gewährleisten. "Wir arbeiten mit Abgas-Wärmetauscher, haben auf LED und Effizienzmotoren umgerüstet und verbessern die Brennstoffqualität", nennt Jakuttis weitere Maßnahmen zur Verbesserung des Wirkungsgrades.

Kapazitäten frei

Wir sparen hier jährlich etwa 35 000 Tonnen CO2 ein.

Michael Jakuttis

Michael Jakuttis

Daten und Zahlen:

Das Biomasseheizkraftwerk der Danpower GmbH (100 % Enercity AG, Stadtwerke Hannover) an der Europastraße arbeitet als Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage auf Basis von naturbelassenem Holz aus der Region. Eingesetzt werden Hölzer aus der Landschaftspflege aus einem Umkreis von maximal 100 Kilometern. Der jährliche Holzbedarf liegt bei etwa 80 000 Tonnen. Damit werden pro Jahr etwa 21 Millionen Liter Heizöl ersetzt. Die Wärme wird ins Danpower-Fernwärmenetz in Sulzbach-Rosenberg eingespeist und für die Versorgung von Privathaushalten, öffentlichen Einrichtungen und Gewerbe genutzt. Das Fernwärmenetz in Sulzbach- Rosenberg ist neun Kilometer lang. Das Medium darin ist Heißwasser bei 80 bis 90°C im Vorlauf. Brennstoff: 210 000 m3 Holzhackschnitzel (Landschaftspflege). Wärmemenge/Jahr: 20 000 Megawattstunden (MWh). Strommenge/Jahr: 33 000 MWh (Versorgung von 10 000 Haushalten theoretisch möglich). Einsparung an CO2: 35 000 Tonnen im Jahr. Staubemissionen: 1000-fach weniger als Kamin oder Kachelofen. (5mg/Nm3 Staub vorgeschrieben; tatsächlich aber kleiner 1 mg/Nm3.) Inbetriebnahme: Im Jahr 2006. Auskunft: 09661/10 46-0.

 
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