Sulzbach-Rosenberg
29.06.2018 - 12:59 Uhr

Superheldin fliegt aus England ein

Eine Superheldin mit silbernen Haaren, ein Schurke aus dem Weltall und ein Junge, der klaut, um bei seinem Schwarm gut anzukommen. Das alles auf einer kleinen Theaterbühne in englischer Sprache. Was steckt da dahinter?

Superheldin Silver Jane möchte ihren Zieheltern Rupert, ihre große Liebe, vorstellen. Das sorgt für Aufregung auf und vor der Bühne. Das Englische White Horse Theater begeistert die Schüler des HCA-Gymnasiums mit zwei Vorstellungen. psba
Superheldin Silver Jane möchte ihren Zieheltern Rupert, ihre große Liebe, vorstellen. Das sorgt für Aufregung auf und vor der Bühne. Das Englische White Horse Theater begeistert die Schüler des HCA-Gymnasiums mit zwei Vorstellungen.

(psba) Das White Horse Theater gastierte am Dienstag in der Turnhalle des Herzog-Christian-August- Gymnasiums in Sulzbach-Rosenberg. Zwei Stücke gab es für die Unterstufe sowie die achten und neunten Klassen zu bestaunen.

"Einen Monat hatten wir Zeit, beide Stücke einzustudieren", erzählte Profi-Schauspieler Ian Archdeacon (33). Zusammen mit drei weiteren Akteuren, Lauren Donovan, Hannah Abbott und Oliver Aitchison, reist er vom Standort des White Horse Theaters in Nordrhein-Westfalen quer durch Süddeutschland. "Wir haben alle in England das Theaterspielen gelernt, sind dann unabhängig voneinander auf das pädagogische Theater gestoßen und haben uns so alle kennengelernt. Es macht sehr viel Spaß, Schülern das Theater näher zu bringen und sie zu begeistern", erklärt Archdeacon, einer aus der Gruppe der gebürtigen Engländer.

Für die Fünft- und Sechstklässler flog die Superheldin "Silver Jane" im gleichnamigen Stück auf die Bühne und rettete mit ihren besonderen Fähigkeiten Schüler, die gemobbt wurden. Auch Rupert, in den sie sich mit der Zeit verliebte.

Die Kleinen verfolgten fasziniert Silver Janes Geschichte von Anfang an. Wie sie von einem alten Ehepaar in einer silbernen Box im Wald gefunden wurde. Beide zogen sie auf. Jane wurde jedoch mit der Zeit bewusst, dass sie wegen ihrer Superkräfte andere Eltern haben muss. Die Schüler erfuhren auch von ihrer Mission, das Weltraum-Monster Blurg of Squolth zu besiegen. Dies gelang ihr. Und Silver Jane blieb mit ihrer Familie auf der Erde.

"Wir arbeiten mit wenig Requisiten, dafür mit viel Körpersprache und simplen Fragen an die Mädchen und Buben. Sie freuen sich, wenn sie mit einbezogen werden. Da bleibt viel mehr hängen", meinte Ian Archdeacon. Gesagt, getan: Die Klassen machten eifrig mit und lachten oft herzhaft. Durch die langsame und klare englische Aussprache kamen alle gut mit. Am Ende durften die Gymnasiasten den Schauspielern Fragen stellen.

Beispielsweise nach deutschen Lieblingsworten. "Wein", "Schmetterling" sowie "ein Schnitzel mit Pommes, bitte", kamen als Antwort. Die Theatergruppe erzählte außerdem, dass sie die Kombination aus Reisen und Theaterspielen liebt. Und auch manchmal Heimweh hat.

Nach dem Umbau der Bühne begeisterten sie die achten und neunten Klassen mit dem modernen Stück "Light Fingers". Der Jugendliche Dennis will einen neuen Computer und bei einem Mädchen, in das er sich verguckt hat, "cool" rüberkommen. Da er sich den Computer für sich und ein Parfum für sie nicht leisten kann, wurde er von ihr und einem Freund zum Stehlen verleitet. Das brachte ihn nicht nur in Schwierigkeiten, sondern brachten ihm auch noch 50 Sozialstunden und Ärger mit der Polizei ein. "Die Geschichte finde ich für Jugendliche sehr passend. Das Stück ist modern und bringt die wichtige Nachricht mit, so etwas nicht zu tun", erklärte der 33-jährige Archdeacon.

Die Schüler waren beeindruckt, wie schnell und geschickt das Bühnenbild immer wieder mit einfachen Requisiten verändert wurde. Donnernder Applaus für diese tolle Leistung blieb nicht aus.






 
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