(lz/bba) Der kirchliche Würdenträger erinnerte an die Schrecken der NS-Zeit und Christen, die in dieser unsäglichen Zeit, ihrem Glauben und ihrer Überzeugung treu geblieben seien. Die Liebe sei stärker als der Tod, und die Heilige Anna als Patronin der Wallfahrtskirche sei auch für uns Menschen heute ein Vorbild für Mütterlichkeit und die Fähigkeit, anderen Menschen wirklich nahe zu sein. Mutter Anna habe geholfen und endlich sei der langersehnte Regen eingetroffen, meinte Dekan Walter Hellauer augenzwinkernd in seiner Begrüßung.
Bischof Holub betrete heute quasi heimatlichen Boden, denn unter Kaiser Karl IV. sei ja Sulzbach die Hauptstadt Neuböhmens gewesen. Aufgrund des Regens musste die Pontifikalmesse in die überfüllte Wallfahrtskirche verlegt werden. Die Feier wurde vom Chor der Pfarrei unter Leitung von Steffen Kordmann festlich gestaltet.
Die Bereitschaft, nahe bei Christus zu sein, habe auch mit der Mütterlichkeit des Menschen zu tun, die im Leben große Bedeutung habe. Christus sei der gute Hirte mit seiner Identität, der die Gabe und Fähigkeit der Nähe ausstrahle, aber auch Tapferkeit zeige, wenn es notwendig wäre, unterstrich der kirchliche Würdenträger. Die Identität des Menschen sei dabei auch die Fähigkeit, zu lieben und damit Gott nahe zu sein.
Es werde schwierig, wenn beispielsweise eine Kirche nicht bereit sei, nahe und stark zu sein und zu verstehen. Zum Leben gehöre auch die Tapferkeit, die bei den vielfältigen Versuchen in der heutigen Welt, gegen den Glauben zu leben, besonders notwendig sei.
Auch die Wahrhaftigkeit verschwinde und es gehöre Mut und Tapferkeit dazu, Dinge und Erfahrungen offen anzusprechen, auch wenn das manche Teile in der Bevölkerung nicht gut finden würden: Auch wenn Werte wie zarte Mütterlichkeit und Tapferkeit eher gegensätzlich scheinen würden, sei es lohnenswert, sie zusammenzubringen.
Der Bischof erinnerte an einen Kardinal, der in Prag für eine Schule mit taubstummen Mädchen zuständig war. Während seine Vorgänger Messen gelesen und die Kinder und Jugendlichen gesegnet hätten, habe der Kardinal begonnen, die jungen Menschen zu verstehen. Mit Zeit, Hingabe und auch durch die Gebärdensprache konnte der Erzbischof von Prag die Distanz zu den Mädchen überbrücken. Dieses Handeln setze auch eine Form von Tapferkeit voraus, beinhalte aber auch Zärtlichkeit und Mütterlichkeit.
Sulzbach-Rosenberg
22.07.2018 - 15:43 Uhr
Tapferkeit gehört zum Leben
von Wolfgang Lorenz
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