Anders als die Helfer im Rettungsdienst müssen die Ehrenamtlichen des THW im Katastrophenschutz nicht in ständiger Alarmbereitschaft sein wie die Feuerwehren, und sie kommen auch vergleichsweise selten zum Einsatz. Wenn dann allerdings der Notstand ausgerufen wird, müssen sie zur Stelle sein, wie beispielsweise beim oberbayerischen Schneechaos im Winter 2019. Da waren 220 oberpfälzische THW-ler wochenlang im Einsatz.
27 Aktive und 20 Jugendliche hat das THW in Sulzbach-Rosenberg - und außerdem zehn Suchhunde. Die Fachgruppe Ortung hat die einzige THW-Suchhundestaffel in Bayern. So ein Suchhund wird zwei Jahre ausgebildet und kann dann acht Jahre eingesetzt werden - wobei die Prüfung jedes Jahr wiederholt werden muss, um sicherzustellen, dass er auch noch fit ist. Die Tiere sind keine Diensthunde, sonder Privateigentum der Hundeführer, die für Futter, Ausbildung und Prüfung selbst bezahlen müssen. Lediglich beim Tod eines Suchhundes im Einsatz erstattet das THW den Preis eines Welpen.
Mehr als 11 000 Stunden haben die wenigen Aktiven 2019 ehrenamtlich abgeleistet und dazu noch einiges an Geldmitteln aufgebracht für ihr Hobby - den Dienst an der Allgemeinheit. Unterstützung von der Stadt Sulzbach-Rosenberg fließt nur in Ausnahmefällen, denn das THW ist eine Bundesbehörde und die Stadt deshalb - anders als bei den Feuerwehren - nicht zuständig. Dritter Bürgermeister Hans-Jürgen Reitzenstein erklärte: "Das ist ein typischer Fall für den von uns beantragten Ehrenamtsfonds, der hier unbürokratisch die Finanzierung von Sachmitteln für Projekte übernehmen könnte."
Demnächst könnte beim THW dafür erhöhter Bedarf anstehen: Weil der Bund wieder mehr in den Katastrophenschutz investiert, wird die technische Ausstattung der Ortsgruppe Sulzbach-Rosenberg verbessert. Das Domizil in der Konrad-Mayer-Straße ist aber jetzt schon zu klein - Garagen und Umkleiden entsprechen nicht mehr den Vorschriften. Es muss also neu gebaut werden, und dabei wird es sicher wieder Einiges an Ausstattung geben, das von der Behörde nicht finanziert wird. FDP-Ortsvorsitzender Christian Weiß versprach, in Sachen Ehrenamtsfonds am Ball zu bleiben.
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