Dass ein 88-Jähriger am Samstagabend wiederholt Guthabenkarten für "Playstation" und "Amazon" im Wert von mehreren Hundert Euro kaufen wollte, machte die Mitarbeiterin eines Verbrauchermarktes stutzig. Sie reagierte genau richtig, sprach den Mann an und fragte nach dem Verwendungszweck der Karten. Da dieser angab, in einem Gewinnspiel gewonnen zu haben, informierte sie die Polizei.
Wie die Ermittlungen der Beamten ergaben, war der 88-Jährige offensichtlich Trickbetrügern auf den Leim gegangen, die ihm am Telefon einen Gewinn von knapp 40 000 Euro vorgetäuscht hatten. In dem professionell geführten Telefonat beseitigten die Betrüger alle Zweifel bei dem Mann und brachten den Sulzbach-Rosenberger dazu, in einem Supermarkt in der Stadt Guthabenkarten für Playstation und wenige Tage zuvor Guthabenkarten für Amazon im Wert von mehreren Hundert Euro zu kaufen. Dem Senior gaukelten die Anrufer vor, dass erst eine Gebühr bezahlt werden müsse, bevor der gewonnene Geldbetrag ausbezahlt werden kann.
In etlichen bundesweit auftauchenden Fällen schöpften weder das Verkaufspersonal noch wartende Kunden an der Kasse Verdacht, wenn Senioren Guthabenkarten im hohen dreistelligen Bereich, in einigen Fällen sogar für mehrere Tausend Euro, in Supermärkten, Discountern oder an Tankstellen kaufen.
"In diesem Fall reagierte eine Mitarbeiterin jedoch goldrichtig und sprach den 88-Jährigen auf den Verwendungszweck der Guthabenkarten an", schildert der Polizeibericht. "Der Senior erklärte, in einem Gewinnspiel gewonnen zu haben und mit den Karten die fällige Gebühr bezahlen zu wollen. Da die aufmerksame Mitarbeiterin das Betrugsphänomen mit dem angeblich großen Glück in einem Gewinnspiel kannte, informierte sie richtigerweise die Polizei."
Die Beamten der Polizeiinspektion klärten den betroffenen Rentner und seine Angehörigen über die Betrugsmasche auf und mussten ihn davon überzeugen, dass er leider nichts gewonnen habe. Sie machten ihm deutlich, beinahe Betrügern zum Opfer gefallen zu sein, die es nur auf seine Ersparnisse abgesehen hatten. Dank der umsichtigen Mitarbeiterin konnte verhindert werden, dass sich Betrüger an den Ersparnissen von älteren Menschen bereichern.
In diesem Zusammenhang bittet die Sulzbach-Rosenberger Polizei die Mitarbeiter in Geschäften, die Guthabenkarten für Onlinestores verkaufen, aber auch wartende Kunden an den Kassen um Aufmerksamkeit, wenn ältere Menschen solche Karten für höhere Summen kaufen. "Bitte sprechen Sie diese Menschen an und fragen Sie nach dem Grund für den Kauf. Weisen Sie die Menschen höflich auf das Betrugsphänomen des Gewinnversprechens hin und rufen Sie die Polizei, wenn der Verdacht besteht, dass der Käufer Opfer von Betrügern werden könnte", appellieren die Beamten.
Bei Auftreten eines solchen Betrugsfalles sowie für weitere Informationen zu diesem Thema stehen die Beamten der Polizeiinspektion (unter 09661/87 44-0) sowie die aller anderen bayerischen Polizeidienststellen jederzeit zur Verfügung.













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