Simone und Peter Gradl ist die Freude beim Redaktionsbesuch gemeinsam mit Lama Tendar anzusehen, der den Bau des Stupa jetzt vollendet hat. Die Vorsitzenden des Vereins "Licht für Tibet" machten es möglich, im heimischen Garten dieses religiöse Symbol zu errichten. Der mit ihnen eng befreundete Mönch gilt als Meister des Stupa-Baus und der Kunst des Legens von Mandalas. Schon der von ihm gefertigte Weltfriedens-Stupa in Freiburg erregte großes Aufsehen.
Wie Lama Tendar erklärt, folge der Bau ganz bestimmten Regeln. "Der Stupa ahmt in seiner äußeren Form den Buddha in Meditationshaltung nach. Und jede Ebene und jedes Ornament besitzt tiefgründige Bedeutungen", erklärt der Tibeter. Alles sei von ihm in Handarbeit gefertigt worden, lediglich die Kuppel kam schon im letzten Jahr mit drei Mönchen quasi als Luftpost aus Nordindien.
Schon vor zehn Jahren wurde Lama Tendar durch das Legen eines Medizin-Buddha-Mandalas während der Tibet-Nepal-Woche im LCC in der Herzogstadt bekannt. Zwei Jahre später untermauerte er den interreligiösen Dialog mit dem Mandala, das dem "Buddha des Mitgefühls" gewidmet war. Durch den Bau des Stupa sendet der tibetische Mönch nach eigenen Angaben einen weiteren Impuls der Toleranz und des Mitgefühls.
"Die Größe eines Stupas ist nicht festgelegt, aber es gibt acht verschiedene Arten. Der Stupa im Gradl-Garten ist dem Frieden gewidmet. In seinem Inneren sind Millionen von handschriftlichen Mantras platziert, wie etwa für Heilung, langes Leben oder Mitgefühl", weiß der Mönch. Die Bedeutung des Bauwerks erklärt er mit der Balance der Elemente und dem Frieden für die Welt. "Alles Lebende, Menschen und Tiere, die den Stupa sehen, werden gesegnet", unterstreicht der Lama.
Zum Thema
Der Verein „Licht für Tibet“ setzt sich für tibetische Flüchtlinge mit Patenschaften und Hilfsprojekten ein. Simone und Peter Gradl arbeiten hier eng mit dem buddhistischen Mönch Lama Tendar zusammen. Durch das Interesse an der tibetischen Kultur und Religion kamen schon viele Veranstaltungen und Projekte zustande, aktuell der Bau des Stupa am Grünen Weg. Wie Lama Tendar erklärt, bestehe der besondere Nutzen eines Stupa darin, dass dieser die Kraft habe, bei dem, der ihn wahrnimmt, positive Anlagen freizusetzen. Und zwar für den eigenen Weg „zur Befreiung aus dem von Unwissenheit und Leidenschaften geprägten Leben“. Es gehe nicht um die Anbetung eines Götzenbildes, sondern um die Symbolik. „Jede Stufe und jedes Ornament besitzt eine exakt formulierte symbolische Deutung“, erklärt der Mönch. So steht die Spitze mit ihren 13 Ringen für den gesamten buddhistischen Pfad. Der letzte Ring ist der Buddhaschaft vorbehalten, er ist gekrönt von Sonne, Mond und einem Siegesjuwel. (oy)




















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