Probleme sind dazu da, gelöst zu werden. Wie man das macht, wird beim Dreiakter der Rosenberger Bauernbühne mit dem Titel "Wenn's lafft, dann lafft's" von Cornelia Willinger treffend geschildert. Viel Spaß wünschte Thomas Gebhardt als Vorsitzender der Kolpingsfamilie Rosenberg den zahlreichen Besuchern, die musikalisch von den Birgländern in den Pausen unterhalten wurden.
Auf der einen Seite nichts verkauft, auf der anderen Seite aber vielfältige Ausgaben. Wie sieht in einem solchen Fall die Lösung aus? Nach Meinung des Trödelhändlers Raimund Brandstätter (Thorsten Güthe) lebt man eben von den Ersparnissen seiner "neuen" Lebensgefährtin Mona Leitgeb (Susanne Gradl) und wenn dieses Geld weg ist, dann braucht man sein Erspartes auf. Auf den Einwand seiner Mitbewohnerin, dass er außer Schulden nichts besitze, entgegnete der geschiedene Antiquitätenhändler, wie er sich gerne schmückt, "es werde uns schon etwas einfallen. Und wenn man glaubt, es geht nicht mehr, dann kommt von irgendwo ein Lichtlein her." Doch neben den wirtschaftlichen Problemen, die gelöst werden müssen, hat er noch einen weiteren Wunsch auf Lager: endlich Vater zu werden. Doch allen Bemühungen zum Trotz, bis jetzt hat es zum Leidwesen des neuen Paares nicht geklappt.
Aber nicht nur Raimund Brandstätter und Mona Leitgeb müssen sich mit Sorgen herumschlagen, sondern auch Pfarrer Haslwanter. Dem Geistlichen hat man zunächst seine Kirche buchstäblich aufgelöst, ausgeräumt und Josef, Maria und alle Engel und Heiligen verkauft und ihn dann als flexiblen Autobahn-Seelsorger eingesetzt. "Ein schmuckloser Alltag", beklagt der Kirchenmann, der dem Paar bei seinem Wunsch nach Nachwuchs nicht helfen kann.
Pure Romantik
Und weil das alles noch nicht genug ist, taucht auch noch seine geschiedene Frau Elisabeth (Michaela Hüttner) und seine Ex-Schwiegermutter Alexis Willschrei (Nicole Götz) auf, sie wollen die Unterhaltszahlungen eintreiben und sich für einige Wochen einquartieren. Sehr zum Unwillen von Mona und Raimund, der seine frühere Schwiegermutter mit "Das Böse ist immer und überall" tituliert. Plötzlich sieht der Trödelhändler aber dem unangemeldeten Besuch etwas Gutes an, denn seine geschäftstüchtige ehemalige Frau soll den "Laden" auf Vordermann bringen. Dies ist umso wichtiger, weil Kunsthändler und Konkurrent Huber, der ihn schon einige Male über den Tisch gezogen hat und Mona umwirbt, immer wieder auftaucht. Und die Entscheidung von Raimund, gegen den Willen von Mona, seine Ex-Frau und Ex-Schwiegermutter ins Boot zu holen, hat sich bereits nach einigen Wochen finanziell gelohnt. Gleichzeitig verspricht er Mona, die nicht zufrieden ist, da sie für die Verflossene ihres Lebensgefährten und deren Mutter kochen, waschen und bügeln muss, wenn der Coup gelingt, pure Romantik.
Zwei Wunder
Und dann geschieht ein Wunder, Mona ist schwanger, aber auch Elisabeth bekennt, dass sich bei der Abschiedsfeier nach der Scheidung beide noch einmal sehr nahe gekommen sind und sie ebenfalls ein Kind erwartet. "Zwei auf einen Streich" und "Wenn's lafft, dann lafft's", ruft der zweifache werdende Vater jubelnd aus. Doch im Laufe des Stücks bleibt Raimund das Lachen im Halse stecken, und zuletzt droht im sogar noch ein Aufenthalt hinter schwedischen Gardinen. Wer wissen möchte, warum das so ist und warum es zu guter Letzt doch noch zu einem glücklichen Ende kommt, sollte sich die weiteren Aufführungen am Freitag, 12. April, und Samstag, 13. April, jeweils um 19.30 Uhr (Einlass um 19 Uhr) im Ketteler-Saal gönnen.
Neben den Akteuren auf der Bühne, bedankte sich Thomas Gebhardt auch bei denjenigen im Hinterrund: Anna Hetschger und Annette Wittkopp (Maske), Uli Wittkopp (Technik), Michl Lange (Bühne/Vorhang), Gabi Schütz (Logistik) und Gerd Schütz, der die Regie führte.
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