Ganz anders als all die Jahre zuvor fühlte sich dieser Examensabschluss an der Berufsfachschule für Krankenpflege am St.-Anna-Krankenhaus an. "Es gab weder einen Abschlussgottesdienst noch ein Frühstück und auch keine große Examensfeier. Dafür bestimmten die Corona-Pandemie und deren Hygieneauflagen die letzten Monate der dreijährigen Ausbildung", heißt es in einer Pressemitteilung des Krankenhauses.
Verändert waren auch die Examensvorbereitung sowie die praktischen Prüfungen. Sie wurden weg von der sonst üblichen Station in die Schulräume verlegt. Hierzu richteten die Prüfer eigens ein Stations- sowie ein Patientenzimmer ein. Die Lehrkräfte betätigten sich als Laienschauspieler und simulierten Patienten und ihre Beschwerden in Fallbeispielen.
"Trotz dieser erschwerten Situation haben alle 22 Schüler ihr Examen bestanden", verkündete Schulleiter Hans-Jürgen Bruhn im Veranstaltungsraum des St.-Anna-Krankenhauses. Neben den neu ausgebildeten Pflegekräften war auch die gesamte Krankenhausführung erschienen - "mit Masken unter Einhaltung der Abstandsregel im ganzen Raum verteilt", schildert die Pressemitteilung.
Für ihn sei es eine besondere Klasse gewesen, die er immer gerne unterrichtet habe, wird Bruhn zitiert. Der Schulleiter lobte die Absolventen für ihre unkomplizierte und empathische Art und wünschte ihnen - auch aufgrund des neuen Pflegeberufegesetzes - für die Zukunft Flexibilität und Kreativität. Die Lehrkräfte ließen es sich nicht nehmen, mit einem Gedicht und einer Bildershow über die drei zurückliegenden Jahre zu berichten. Allerdings musste der sonst übliche Händedruck entfallen.
Die Krankenhausführung gratulierte zum bestandenen Examen. Ärztlicher Direktor Dr. Klaus Nester hob hervor, dass 20 von 22 Auszubildenden am Kommunalunternehmen blieben. Für die restlichen beiden, die einen anderen Weg einschlagen, stehe die Tür immer offen. Er betonte die hohe Qualität der Schule.
Pflegedirektorin Sabine Hirsch lobte die Schüler, welche die Stationen während der bisherigen Pandemie tatkräftig unterstützt haben. Auch Sabine Sperber, in Vertretung für den Personalrat, schloss sich den Wünschen an und erinnerte an ihr eigenes Examen vor genau 25 Jahren. Zum Schluss bedankten sich die beiden Klassensprecher Alessa Wloka und Sebastian Schmidt bei dem Schulteam für die hilfreiche Unterstützung.
Geehrt wurden die Klassenbesten Lina Albersdörfer und Theresa Wolf mit einem Gesamtergebnis von 1,0 sowie Dragica Cvetkovic, Noelle Meiler und Sebastian Schmidt mit einem Gesamtergebnis von 1,3. Bei einer kleinen privaten Abschlussfeier konnten zudem sieben Staatspreise an die Schüler überreicht werden.
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