Sulzbach-Rosenberg
21.11.2019 - 16:53 Uhr

Vorschlag des Stadtmarketings: Film ab am "Monte Schlacko"

Die Erwartungshaltung ist hoch, denn Forderungen nach einem professionellen Stadtmarketing liegen seit 2013 im Stadtrat auf dem Tisch. Mit Nina Mutzbauer bekommt dieses vielfältige Themenfeld in der Herzogstadt nun ein Gesicht.

Sulzbach-Rosenberg hat ein enormes Potenzial, zu dem sicher auch der Schlackenberg gehört. Dieser wird bis auf einige Führungen eher sehr spärlich genutzt. Neue Nutzungsformen dieser größten sanierten Deponie Bayerns sind jetzt Bestandteil des neuen Stadtmarketing-Konzeptes. Bild: ge
Sulzbach-Rosenberg hat ein enormes Potenzial, zu dem sicher auch der Schlackenberg gehört. Dieser wird bis auf einige Führungen eher sehr spärlich genutzt. Neue Nutzungsformen dieser größten sanierten Deponie Bayerns sind jetzt Bestandteil des neuen Stadtmarketing-Konzeptes.

Einigkeit herrschte in letzter Zeit im Rathaus über die Einführung des Stadtmarketings. Groß diskutierten die Räte darüber zuletzt im Juni vergangenen Jahres während einer Hauptausschusssitzung. Sechs Jahre zuvor war es Dritter Bürgermeister Hans-Jürgen Reitzenstein (FDP/FWS) gewesen, der den Stein in diese Richtung ins Rollen brachte.

Professionelle Basis

Im Juni diesen Jahres trat nun Nina Mutzbauer ihren Dienst bei der Stadtverwaltung an. Ihre Einstellung sollte den vehementen Forderungen nach Umsetzung des Stadtmarketings Rechnung tragen, wenngleich es die genauen Tätigkeitsschwerpunkte erst noch zu definieren galt. Dies sei auch kein ungewöhnlicher Vorgang, denn gerade bei solch einem vielfältigen Bereich könnten auch unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden, was sich immer wieder bei den Diskussionen im Stadtrat zeigte.

Grundtenor war aber dabei immer eine Zusammenführung von Handlungsfeldern auf Basis einer professionellen Organisation zur zielgerichteten Gestaltung und Vermarktung der Stadt auch unter Einbindung der Bürger. Als Bereiche des Stadtmarketing nannte Reitzenstein damals "Wohnen und Wohnumfeld", "Wirtschaft und Gewerbe", "Altstadt" sowie "Freizeit und Kultur".

Eine Netzwerkerin

Bei der offiziellen Vorstellung von Nina Mutzbauer im Rathaus mit Bürgermeister Michael Göth und Kulturamtsleiter Fred Tischler, betonte die 28-jährige Medienwissenschaftlerin, dass sie sich künftig vor allem auch als Netzwerkerin sieht, die als Bindeglied zwischen den Aktionsräumen "Events", "Tourismus", Imageaufwertung" und "Standort" wirkt. "Wir versprechen uns mit der personellen Verstärkung viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten bei der Projektumsetzung", betonten Göth und Tischler übereinstimmend.

Nina Mutzbauer (Mitte) ist bei der Sulzbach-Rosenberger Verwaltung für das Stadtmarketing zuständig.Kulturamtsleiter Fred Tischler (links) und Erster Bürgermeister Michael Göth freuen sich auf die Zusammenarbeit. Bild: Andreas Royer
Nina Mutzbauer (Mitte) ist bei der Sulzbach-Rosenberger Verwaltung für das Stadtmarketing zuständig.Kulturamtsleiter Fred Tischler (links) und Erster Bürgermeister Michael Göth freuen sich auf die Zusammenarbeit.

"Sicher, zunächst hatte ich jetzt schon auf kulturellem Sektor - ganz aktuell die vier Weihnachtsmärkte in der Stadt - verschiedene Aufgaben, doch sollen schon bald neue Wege beschritten werden, wie etwa die kulturelle Nutzung des Schlackenberges. Hier sind wir in sehr guten Gesprächen mit der Regierung der Oberpfalz", sagt Nina Mutzbauer, die sich dort auf einem Teil-Areal künftig Open-Air-Kino, einen Flohmarkt oder sportliche Veranstaltungen vorstellen kann.

Hierzu werde an einem Terminplan gefeilt, wie etwa auch für ein neues Stadtführungskonzept, der Einrichtung eines Newsletters oder einer Vernetzung zum Leerstandsmanagement und zu Nachhaltigkeitsstrategien. "Besonders am Herzen liegt uns ganz zeitnah ein Relaunch unserer Stadt-Homepage, der weitere Angebote und schnelleres Bearbeiten möglich machen soll. Unsere Stadt ist so vielfältig und kann auf sehr hohes ehrenamtliches Engagement bauen. Dieses Potenzial soll den verschiedenen Zielgruppen zugänglich gemacht werden. Angebote für Touristen, Einzelhändler, Familien oder Historienfreunde werden auch die Marke ,Sulzbach-Rosenberg' stärken", ist Nina Mutzbauer, die auch sechs Jahre als Eventmanagerin im Werk 2 in Leipzig arbeitete, überzeugt.

Bürgermeister Michael Göth und Kulturamtsleiter Fred Tischler sehen in der Einführung des Stadtmarketings den Anstoß zu einem langanhaltenden Prozess, um letztlich die Attraktivität der Herzogstadt als Wirtschaftsstandort, Wohn-, Einkaufsort und touristisches Ziel auszubauen.

Kommentar:

Visionen statt Halluzinationen

Bei Visionen empfahl einst Altkanzler Helmut Schmidt einen Arztbesuch, und meinte damit vielleicht mehr den Bereich der Halluzinationen. Stadtmarketing dagegen lebt von gesunden Visionen oder entsprechender Vorstellungskraft, die notwendig sein wird, um schlummernde Potenziale in Sulzbach-Rosenberg abzurufen und für die Zielgruppen aufzubereiten. Medienwissenschaftlerin und Event-Managerin Nina Mutzbauer stellt sich dieser verantwortungsvollen Aufgabe, die in der Theorie wohlformulierten Strategien folgt. In der Praxis aber gilt es ein Feld urbar zu machen, das mangels Vernetzung eher brachliegt. Deshalb steht für die gebürtige Herzogstädterin der Ausbau der Kontakte im Vordergrund, um das zusammenzuführen, was längst zum Wohl der Kommune zusammengehört.

Andreas Royer

 
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