Mobbing, führte die Referentin im Elternintegrationskurs der Volkshochschule Amberg-Sulzbach aus, liegt vor, wenn der oder die Täter mindestens einmal pro Woche über längere Zeit Übergriffe gegenüber einem einzelnen verüben, um ihm bewusst zu schaden. Dabei ist das Opfer aus eigener Kraft nicht in der Lage, das Treiben zu beenden. Eine Beleidigung oder ein Konflikt mit einem Mitschüler muss kein Mobbing sein.
An deutschen Schulen werden jede Woche etwa 500 000 Kinder gemobbt. Es hört nicht von allein auf, deshalb müssen Lehrkräfte einschließlich der Schulleitung eingreifen. Die Eltern könnten das Mobbing gegen ihr Kind nicht beenden, aber ihren Sohn oder ihre Tochter unterstützen, führte Straller-Höhlein aus. Ganz wichtig sei es, mit dem Kind zu sprechen, ihm Informationen zum Thema zu geben und es zu ermutigen: "Ich bin nicht hilflos gegen Mobbing!" Gemeinsam sollten dann Lösungen geplant werden.
Wichtig sei, möglichst schnell die Schule zu informieren und die Vorfälle in einem Mobbingtagebuch zu dokumentieren. Sollte die Schule das Problem nicht ernst nehmen, könne man sich an das Schulamt wenden und externe Berater hinzuziehen.
Die Deutschkurs-Teilnehmer hörten mit großem Interesse zu. Einige berichteten von eigenen Erfahrungen mit Mobbing am Arbeitsplatz in ihrem Heimatland und davon, dass ihre Kinder im Kindergarten aus der Gruppe ausgegrenzt würden. Viele machten sich Sorgen, dass ihre Kinder vor allem wegen sprachlicher Defizite oder einfach, weil sie aus einem anderen Land kommen, Opfer von Mobbing-Attacken werden könnten.
Deshalb waren die Zuhörer sehr dankbar, dass die Referentin nicht nur Wege aufzeigte, mit denen Betroffenen aktiv gegen Mobbing vorgehen können, sondern auch Möglichkeiten ansprach, bereits präventiv das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken, um sie vor Mobbing zu schützen. Dozentin Lydia Propp und Irma Axt, die Integrationsbeauftragte des Landkreises, im Namen der Teilnehmer Straller-Höhlein für den informativen Vortrag.
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