(müb) Vorsitzende Judith Englhard hieß zahlreiche Vereinsmitglieder willkommen. Danach übergab sie das Wort an Heinrich Beer, den Pressereferenten des Vereins. Dieser hat mit viel Recherche eine Vereinshistorie erarbeitet, die er nun zum 70-Jährigen vorstellte.
Im Jahr 1948, kurz nach dem Krieg, hat sich viel ereignet: So wurde die Deutsche Mark eingeführt, die Unabhängigkeit des Staates Israel proklamiert, der 1. FC Nürnberg wurde erstmals deutscher Meister und der TC Blau-Weiß gegründet. Im Café Kern in Rosenberg beschlossen einige Mitglieder der Sparte Tischtennis, fortan Feldtennis zu spielen. Ein mutiges Vorhaben, gab es doch damals noch keine Tennisschläger, Besaitungen, Bälle oder Bekleidung für den "Weißen Sport".
Die Maxhütte hatte an der Spitzermühle zwei verwahrloste alte Tennisfelder, die dem neuen Verein zur Verfügung gestellt wurden, waren doch einige der ersten Mitglieder Mitarbeiter im Stahlwerk.
Noch im Sommer 1948 wurde der Spielbetrieb auf dem ersten Platz aufgenommen - mit Unterstützung der Amerikaner, die gegenüber in der Gillitzer-Villa residierten. Die ersten Freundschaftsturniere wurden ausgetragen, gereist wurde per Bahn oder Motorrad. Ab Mai 1949 war - nach viel Eigenleistung - auch der zweite Platz bespielbar. Zudem ließ die Maxhütte ein Holzhäuschen mit zwei Waschkabinen und einer Toilette bauen. So waren die Voraussetzungen für Medenspiele des Bezirks Niederbayern/Oberpfalz geschaffen.
Wechselnde Erfolge
Die Rosenberger spielten mit nur einer Herrenmannschaft mit wechselndem Erfolg. Die Mitgliederzahl wuchs bis 1955 auf 90 an. Eine neue Tennisanlage musste geschaffen werden, wieder half die Maxhütte. Auf einem Grundstück des Unternehmens am Lobenhof-Weg entstand unter der Leitung von Baudirektor Franz Kunze die für die damalige Zeit wohl schönste Tennisanlage der Oberpfalz, die 1956 mit einem Freundschaftsturnier gegen den 1. FC Nürnberg eingeweiht wurde. Nun konnten mehrere Mannschaften für Verbandsspiele gemeldet werden. Die sportlichen Erfolge reichten bis in die Ober- und die Regionalliga, der höchsten Spielklasse in Bayern.
1986 löste sich die Tennissparte vom TuS Rosenberg und wurde ein eigenständiger Verein. Verhandlungen über den Kauf des Geländes mit der Maxhütte schloss der damalige Vorsitzende Willi Schlünken erfolgreich ab. Große Finanzierungen waren im Laufe der Jahre zu bewältigen. Beim Ausbau des Lobenhof-Weges konnte die Forderung von 56 873,13 DM nur über Ratenzahlung getilgt werden. Der Sturm Lothar fegte im Jahr 2000 über die Plätze. Hinterher waren die Fangzäune komplett zu erneuern.
Nur wegen der gewaltigen Eigenleistung der Mitglieder blieb Geld für notwendige Investitionen. Der Einsatz lohnte sich: Im Jugendbereich können seither immer mehrere Mannschaften gemeldet werden, es gibt auch immer wieder besondere Talente beim TC Blau-Weiß. In den letzten Jahren konnten Carolin Habich und Mira Stegmann besondere Erfolge verbuchen. Habich wurde nicht nur Bayerische Vizemeisterin U 16 und Deutsche Meisterin U 16 im Doppel, sondern erreichte auch Platz drei für Deutschland bei der Europameisterschaft in Lettland.
Ähnliches gelang Mira Stegmann. Sie tauchte gleich in vier Ranglisten auf, Rang zwei bei den Juniorinnen in Bayern, in der Halle und auf Sand und in Deutschland auf Platz neun. Aufgrund ihrer internationalen Erfolge gelang ihr der Sprung in die Weltrangliste der Juniorinnen.
Aber auch die Senioren verbuchen immer wieder Erfolge bis in die höchsten Spielklassen, so wurden sie mit der Ehrennadel des Bezirks in Bronze ausgezeichnet.
Viele Namen
Heinrich Beer erinnerte in seinem Vortrag an ehemalige Mitglieder und Ereignisse, nannte viele Namen von Spielern, Vorsitzenden und zählte viele sportliche Höhepunkte auf. Mit viel Beifall bedankten sich die Mitglieder für den Vortrag, der viele Erinnerungen wach rief. Nach Beers Rückblick wurden langjährige Vereinsmitglieder geehrt.
An den offiziellen Teil schloss sich der gesellschaftliche an. Mit Köstlichkeiten am Büfett und gemütlichem Zusammensitzen wurden noch lange Erinnerungen ausgetauscht.
Von zehn bis 55 Jahre
Die für langjährige Mitgliedschaft geehrten Vereinsmitglieder: 55 Jahre:Helmut Münch (nicht anwesend)
50 Jahre: Frank Weber, Christa, Gerhard und Elke Hirt
40 Jahre:Hermann und Margarete Ganserer
20 Jahre:Max Krampfl, Anton Kredler , Leonhard Kohl , Waldemar Eckl
10 Jahre:Hans Malz, Siegfried Habich, Dominik Horst.
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