Audi aus dem Stausee: Polizei prüft Verbindung zu ungeklärten Kriminalfällen

Tännesberg
22.02.2023 - 17:35 Uhr
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Die Ermittlungen um den Audi aus dem Pfreimdstausee (Landkreis Neustadt/Waldnaab) dauern an. Verschiedene Polizeidienststellen prüfen Verbindungen zu ungeklärten Kriminalfällen.

Polizeihauptkommissar Tobias Wirth (PI VOH) schaut sich den Audi 100 Coupé S an, der aus dem Pfreimdstausee in Tännesberg gezogen wurde.

Eigentlich hätten die Ermittlungen im Fall des "Audis aus dem Pfreimdstausee" zum Jahreswechsel eingestellt werden sollen. Das Autowrack haben Arbeiter letzten Sommer aus dem Gewässer geborgen. Seitdem ermittelt die Polizei, wie das Auto dort landen konnte. Jetzt prüfen Polizeidienststellen in ganz Bayern, ob das Auto eventuell mit ungelösten Kriminalfällen in Zusammenhang stehen könnte. "Wenn so ein Fahrzeug nach über 40 Jahren rausgefischt wird, kriegen das die anderen Dienststellen natürlich mit", erklärt der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Vohenstrauß, Tobias Wirth. "Die verschiedenen Inspektionen wissen am besten, welche Fälle sie noch offen haben. Wenn sich da was mit dem Verschwinden des Autos überschneidet, wird da routinemäßig überprüft und nachgeforscht", sagt Wirth. Laut Angaben der Mittelbayerischen Zeitung seien für die Dienststellen "vor allem die Gegenstände, die im Wagen aufgefunden worden seien, von Interesse". Genauere Infos zu den Gegenständen gebe es nicht, das wäre Täterwissen. "Zum Jahreswechsel bekamen wir noch einige Hinweise zur Herkunft des Audis", erklärt Wirth. Die Ermittlungen hierzu seien aber noch nicht vollends abgeschlossen.

Im Sommer 2022 haben Arbeiter bei Wartungsarbeiten den ehemals gelben Audi im Pfreimdsee (Landkreis Neustadt/Waldnaab) gefunden. Seitdem ging die Polizei verschiedenen Spuren nach, um herauszufinden, wie der Wagen in den See bei Tännesberg gekommen ist. Die Ermittler versuchten beispielsweise durch das Nummernschild (SAD-AD 843) Rückschlüsse auf den ehemaligen Halter des Autos zu ziehen – bisher ohne Erfolg. Das Auto sorgte monatelang für Schlagzeilen und manch einer brachte die Vermisstenfälle Monika Frischholz und Christa Mirthes damit in Verbindung.

Keine konkreten Verdachtsfälle bekannt

An den Gerüchten, dass derzeit konkrete Fälle noch einmal aufgerollt werden, ist laut Oberpfälzer Polizeisprecher Claus Feldmeier nichts dran. "Es stimmt zwar, dass man als Dienststelle bekannte 'Cold Cases' auf dem Schirm hat. Aber aktuell gibt es da keine heißen News." Auch das Polizeipräsidium Mittelfranken sieht derzeit keine Verbindungen zu einem seiner offenen Kriminalfälle.

Für solche Rückschlüsse sei es zu früh. Erst solle ausgeschlossen werden, dass man Spuren übersehe, die für ungelöste Fälle wichtig sein könnten, erklärt Tanja Hausladen, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Oberpfalz. "Es werden jetzt alle Möglichkeiten überprüft. Sollte sich der Hinweis auf eine Straftat nicht erhärten, wird die Staatsanwaltschaft befragt, ob sie das Auto noch für Recherchen brauchen", so Wirth. Wenn auch das nicht der Fall ist, entscheidet das Fundbüro Tännesberg, was mit dem Audi Coupé passiert. Ob das Wrack verschrottet wird oder ein Oldtimer-Begeisterter die Möglichkeit zum Kauf bekommt, liegt dann in den Händen des Fundbüros.

Tännesberg15.09.2022
 
 

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