Tännesberg
18.07.2018 - 14:52 Uhr

Schwamm drüber

Feuchtigkeit und Hausschwamm gehören in der Wallfahrtskirche St. Jodok erst einmal der Vergangenheit an. Denn die umfangreiche Außensanierung ist abgeschlossen.

Nach der Außensanierung erstrahlt die Wallfahrtskirche St.Jodok in neuem Glanz es
Nach der Außensanierung erstrahlt die Wallfahrtskirche St.Jodok in neuem Glanz

Schäden aus aufsteigender und transportierter Feuchtigkeit außen wie innen und Hausschwamm im Dachwerk erforderten bei der Wallfahrtskirche St. Jodok umfangreiche Renovierungsarbeiten und eine neue Dachdeckung aus Naturschiefer. Vorbereitung und Planung hatten Architekt Hubert Liebl aus Großenschwand und Gerhard Plaß aus Thiersheim übernommen. Im August 2016 begann die Zimmerei Kreuzer aus Lanz bei Püchersreuth mit den Arbeiten.

Großere Schäden

Dabei stellten sich größere Schäden durch den Hausschwamm heraus, als die Firma Materialschutz Binker aus Lauf in ihren Untersuchungen vorher diagnostiziert hatte. Für die Arbeiten an den befallenen Dachbalken war ein Innengerüst mit einer Arbeitsplattform unterhalb der Decke im Kirchenschiff erforderlich. Außen- und Innengerüst lieferte die Firma Eis Stahlgerüstbau aus Regensburg. Um die befallenen Deckenbalken behandeln zu können, musste die Schreinerei Eckl aus Ödmiesbach immer mehr Deckenfelder abnehmen, am Schluss mehr als die Hälfte.

Die zu schwache Unterstützung des Dachreiters wurde durch ein Sprengwerk verstärkt, außerdem der Dachstuhl aus dem Jahr 1677 über dem Chor stabilisiert. Der Bodenbelag im Dachraum wurde durch einen stärkeren Holzboden ersetzt. Die Tragwerkplanung hatte das Ingenieurbüro Wittmann aus Marktredwitz übernommen.

Bei der Abnahme der Dachschalung seitlich auf zwei Meter Höhe mussten die Vorschriften des Fledermausschutzes befolgt werden. Komplett abgenommen wurde die asbesthaltige verbrauchte Kunstschieferdeckung und im Frühjahr 2017 durch die Dachdeckerei Götz aus Nagel im Fichtelgebirge mit Naturschiefer auf einer dickeren Schalung neu gedeckt.

Glattere Außenwände

Dieselbe Firma war für die Blecharbeiten am Turm und die Dachrinnen zuständig. Elektrotechnik Schneeberger aus Tännesberg verlegte den Blitzschutz einschließlih der neuen Erdungsbänder. Für eine glattere Form der Außenwände musste sie Malermeister Peter Witte zwei Mal spachteln und dann mit einer mineralischen Farbe streichen. Teile der Kirchenfenster werden in der Glaserei Schnappauf in Floß überarbeitet. Einige von ihnen mit schadhaften Malereien auf dem Glas sind noch in München. Die neuen Schwitzwasserleisten zu den Fenstern brachte die ortsansässige Firma Hermann an.

Die Firma Hösl aus Pfreimd hatte die gesamten Baumeister- und Putzarbeiten ausgeführt. Der Sockelputz wurde auf etwa 1,5 Meter Höhe abgeschlagen und durch einen atmungsaktiven Außenputz ersetzt. In den vergangene drei Monaten wurde die Betonschale außen entfernt, um die ganze Kirche das Fundamentmauerwerk abschnittsweise freigelegt und saniert. Jetzt verläuft eine Ringdrainage mit Spülschächten im Bereich der Grünfläche entlang aller Außenwände. Eine Kiesschicht an den Außenwänden vehindert, dass eine Erdfeuchte wieder an die Außenmauern gelangt. Flächenwasser aus dem Wiesenhang oberhalb der Kirche wird über Einläufe abgeleitet.

Als letzte Maßnahme wurden die Freiflächen um die Kirche hergerichtet und angesät. Der noch junge Rasen sollte deshalb am Jodokritt-Sonntag nicht betreten werden. Pfarrer Wilhelm Bauer dankte den Architekten Liebl und Plaß sowie allen beteiligten Firmen für die gute Arbeit. Nach der Genehmigung des zweiten Bauabschnitts (Innensanierung) könne mit den Arbeiten begonnen werden. Mit der Fertigstellung sei im Juli 2019 zu rechnen. Heuer werde auch mit den Kindergartenanbau begonnen. Dass in einer Kirchenstiftung zeitgleich zwei größere Maßnahmen genehmigt werden, sei eine Ausnahme.

 
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