Das Thema Biodiversität gewinnt in den Kommunen zunehmend an Attraktivität. So suchte Sabine Ratzel, Biodiversitätsbeauftragte der Verwaltungsgemeinschaft Henfenfeld mit den Gemeinden Henfenfeld, Engelthal und Offenhausen in Franken Kontakt zum Markt Tännesberg, der als Pilot- und Vorzeigegemeinde in Sachen Biodiversität gilt. Bei einem Besuch wollten die Vertreter der Orte erfahren, wie Biodiversität umgesetzt werden und welche Erfolge dies haben kann. Ein Hingucker war dabei das künftige Haus der Biodiversität am Marktplatz.
Bürgermeister Ludwig Gürtler machte den Gästen Mut zum Umdenken. Zunächst müsse aber der politische Wille vorhanden sein, über Jahrzehnte eingeübte Gewohnheiten zu durchbrechen. Dabei sei die Bevölkerung mitzunehmen und Überzeugungsarbeit zu leisten, sagte er. Unentbehrlich seien dabei fachkundige Berater, die mit Teresa Meyer vom Amt für ländliche Entwicklung (ALE), Franziska Hufnagl für die Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) Naturparkland Oberpfälzer Wald, Christian Karl für die ILE Brückenland Bayern-Böhmen sowie Diplom-Biologe Philipp Glaab vom Naturpark nördlicher Oberpfälzer Wald und Ralf Hotzy vom Landesbund für Vogelschutz gefunden wurden.
Anne Wendl von Landimpuls erläuterte die Geschichte von den Anfängen der Biodiversitätsentwicklung in den 1980er Jahren bis hin zu den Aktivitäten des Marktes im laufenden Jahr. Als Pilotprojekte gelten die Mahd der Straßenseitenränder, das Rotviehprojekt, die Streuobstwiesen, das Rebhuhn-Projekt, der Anbau von Emmer und dessen Verarbeitung in der Bäckerei sowie der Anbau seltener Kartoffelsorten und die Produktion von Bio-Apfelsaft und Bio-Honig aus Tännesberg.
Weiter ging es ins artenreiche Kainzbachtal, einst ein dichter Fichtenholzbestand, und zu den Rotviehweiden. Auch mit welchen Maschinen artenschutzgerecht gearbeitet werden kann, wurde gezeigt. Dafür interessierten sich unter anderem auch Vertreter und Bauhofleiter aus den Nachbargemeinden Gleiritsch, Niedermurach, Oberviechtach, Moosbach und anderen Partnern aus der ILE.
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